zurück 1.8.1883, Mittwoch ID: 188308015

Brief Franz Schalks an Josef Schalk:
   Über die Verzögerungen bei der Drucklegung des Quintetts [durch Gutmann]. Josef könne nur dann etwas beschleunigen, wenn er Gutmann "blinkend Gold" zeige. Er erwarte Bruckner in Wien zum 18.8.1883. Das Adagio der 7. Symphonie, das er, Franz, nur noch abschreiben müsse, werde in acht Tagen bei Josef eintreffen.
   "Lieber Bruder!
   Um das Missvergnügliche zuerst abzuhandeln, will ich zunächst eine Replik in Quintettsachen auf deine letzten Zeilen unternehmen. Wenn mir wirklich viel daran liegt und ich nichts unterlassen mag das Quintett zum Druck zu befördern, so geschieht diess hauptsächlich um unseren über alles zu verehrenden Meister eine kleine Freude zu bereiten. Die Musikantenwelt ist ja einer Bekanntschaft mit dem wunderherrlichen Werk durchaus nicht würdig u. wird sich mit der ihr eigenen frechen Borniertheit dazu anstellen. Ich kann Dich füglich versichern, dass Dein persönliches Eingreifen die Sache nicht vorwärts bringen wird, wenn nicht damit zugleich dem J.den [Juden] blinkend Gold gezeigt wird. [...] Zum 18. August wird Bruckner in Wien sein und ich werde diese Gelegenheit jedenfalls ergreifen, seiner zu geniessen. Von Dir grüss' ich ihn dann. Die gewünschten Lieder werden in 8 Tagen mit dem Adagio der VIIten einlangen (*). Letzteres hab' ich nur mehr abzuschreiben, erinnere aber dass es viel unspielbares haben wird am Mangel eines Claviers. [...] (*a).
[zu diesem Brief gehörend?] Mit Guttmann und Bruckner werde ich sprechen und die Resultate Dir mitteilen." (*b).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188308015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188308015
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11