zurück 28.8.1883, Dienstag ID: 188308285

Beim Prälatenamt in St. Florian wird die »Missa assumpta« von Palestrina aufgeführt (*).

Brief Josef Schalks an Gutmann (möglicherweise nicht abgesendet? (**a), vgl. auch die Anmerkung zum Brief »nach dem 28.8.1883«):
   Kritisiert die Verzögerung bei der Drucklegung des Quintetts. Die bei ihm, Schalk, eingegangenen Subskriptionsbeträge (ca. 30 fl) werde er nach seiner Rückkehr nach Wien (am 15.9.1883) übergeben. Die Spende des Landgrafen Fürstenberg habe er mit Bruckners Einwilligung für die Kosten des Konzerts [7.5.1883] verwendet. Ob Zottmann und Winkler ihre Subskriptionsbeträge abgegeben hätten, wisse er nicht. Für den Klavierauszug verlange er 100 fl; Gutmann solle dies schriftlich Franz Schalk zusichern oder den Klavierauszug zurückgeben.
   "Grundlsee 28 VIII 83.
S. Wolgeborn
Herrn J. Gutmann
in Wien.
   Geehrter Herr!
   Die lange Verzögerung der Herausgabe des Quintetts von Anton Bruckner ist mir unbegreiflich. Nachdem bereits seit circa 3 Monaten [andere Lesart: Wochen] der 1. Subscriptionsbogen in Ihren Händen ist hätten Sie wol den Druck längst beginnen lassen können, statt dessen suchen Sie mit merkwürdiger Vorsicht, die man sonst bei Ihnen im Verlage selbst von Werken höchst zweifelhaften Werthes nicht zu beobachten gewohnt war, sich bei diesem Werk sicherzustellen wie bei einem gefährlichen Unternehmen obwol es noch Ihren Kindeskindern einträglich sein dürfte.
   Von einem ‚im Interesse der Sache’ zu sprechen finde ich daher sehr unpassend. Was die bei mir eingegangenen Subscriptionsbeträge [-beiträge?] welche ich gegenwärtig nicht genau anzugeben vermag, die aber 30 fl. kaum übersteigen, betrifft so erhalten Sie dieselben nach meiner Rückkehr nach Wien welche am 15. September erfolgen wird sofort ausbezahlt.
   Daß Sie von der Spende des Hr. Landgrafen Fürstenberg erfahren u. auf dieselbe rechneten muß ich bedauern, denn dieselbe wäre Ihnen jedenfalls von uns nahmhaft [sic?] gemacht worden hätte sie nicht [leider(?)] zur Deckung der Kosten des von uns veranstalteten Bruckner Abendes verwendet werden müßen. Daß ich hiezu berechtigt war, können Sie, falls es Sie interessirt von Professor Bruckner selbst erfahren, wenn er bisher auch selbst davon nichts gewusst haben sollte auch hat dieselbe nicht 80 sondern nur fünfzig Gulden betragen. Durch meinen Landaufenthalt bin ich leider auch noch nicht sicher ob Sie von Hr. Zottmann den 2. Bogen u. die von Herrn Winkler gesammelten Subscriptionsbeträge erhalten haben.
   Was die Nennung sämmtlicher Subscribenten sammt den von ihnen gezahlten Beträgen auf dem gedruckten Werk selbst betrifft so finde ich namentlich das letztere sehr unschicklich; übrigens mögen Sie das ganz nach dem einzuholenden Wunsche Professor Bruckner's halten.
   Gleichzeitig muß ich selbst um den Preis einer nochmaligen Verzögerung meine Ihnen bereits bekannte Honorarforderung für den Klavierauszug per 100 fl. geltend machen u. bitte Sie meinem Bruder eine schriftliche Zusicherung bis zum Tage des Erscheinens einhändigen zu wollen oder den so lange zurückbehaltenen Klavierauszug zurückzustellen.
   Achtungsvoll grüßend
   Josef Schalk" (**).

[vermutlich 27. oder 28.8.1883]
Brief Josefs Schalks an Bruckner:
   Zur Drucklegung des Quintetts und die Probleme mit Gutmann (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188308285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188308285
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11