zurück 13.2.1884, Mittwoch ID: 188402135

Brief von August Göllerich an seine Mutter und Schwester:
     In den letzten Tagen sei er nicht zum Briefeschreiben gekommen, da Bruckner ihm ein Arrangement der 3. Symphonie für 2 Klaviere vierhändig zum Studium verschafft habe.
     Bei seiner Matinée letzten Sonntag [10.2.1884] wurden zu Beginn der 1. und 2. Satz der 3. Symphonie gespielt (Göllerich Klavier 1, Stradal Klavier 2). Unter den über 30 Zuhörern waren Hofrat Prof. Zimmermann [Robert von Zimmermann], Prof. Schuster von der Kunst-Chronik [Heinrich Maria Schuster], die Brüder Thern, das Ehepaar Novotny [Onkel und Tante von Göllerich], Emile Harnwolf [und wohl auch Bruckner selbst].
     "Bruckners Werk gefiel ganz besonders, was diesen unendlich freute, so daß er, der Unvergleichliche uns seine "Woltäter" nennt! [... Zimmermann und Schuster waren entzückt ...] Das ist für Bruckner sehr gut, denn diese Menschen können ihm schaden oder nützen. [...]
     So haben doch Liszt u Bruckner wieder bei Einigen Anerkennung gefunden u einige Vorurtheile wurden zerstreut. [...]" (*).
 
(Gedächtnisfeier des Wagner-Vereins im Bösendorfersaal. Hans Paul von Wolzogen hält die Gedächtnisrede. Es erklingen ein Chor "Zu Richard Wagner's Gedächtniss" und die Gralsfeier aus dem 1. Akt des "Parsifal". Hugo Wolf schreibt über diesen Abend eine Besprechung (**)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188402135, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188402135
letzte Änderung: Mai 04, 2024, 20:20