Die Linzer Tages-Post Nr. 26 bringt auf S. 5 eine "Stimme aus dem Publikum, signiert "D. R.", die nach Erwähnung des Erfolges des Quintetts bei Hellmesberger in Wien [8.1.1885] anregt, daß der Linzer Musikverein die in Leipzig erfolgreiche Symphonie [7. Symphonie am 30.12.1884] für das Osterkonzert einplant:
"Stimmen aus dem Publicum.
"Nemo propheta in patria."
Wir glauben uns den Dank eines großen Theiles des Linzer kunstsinnigen Publicums zu verdienen, wenn wir an den Linzer Musikverein folgende Worte richten:
Wie auch die "Tages=Post" mittheilte, wurde kürzlich im dritten Quartettabende Helmesberger [sic] in Wien das Streichquintett in F-dur von Anton Bruckner mit sensationellem, geradezu unerhörtem Beifalle aufgeführt. Daß in Dresden, in Leipzig unseres Bruckners Werke aufgeführt werden und rauschenden Beifall ernten, ist ebenfalls bekannt.
Wir hoffen daher, daß unser Musikverein, nachdem man schon überall Bruckners Namen nennt, uns unseren engeren Landsmann recht bald in seinen Werken vorstellen werde, damit wir uns nicht von Fremden die guten Eigenschaften desselben erzählen lassen müssen.
Es dürfte beispielsweise ein sehr dankbares Unternehmen sein, Bruckners Symphonie, welche in Leipzig in der neuesten Zeit zur Aufführung gelangte und stürmischen Beifall erntete, gelegenheitlich [sic] des nächsten Oster=Concertes, bei uns aufzuführen. Wir sind überzeugt, der Herr Componist, als Landeskind, würde dem hiesigen Musikvereine sein Werk zu den coulantesten Bedingungen zur Verfügung stellen, daher der Kostenpunkt keine Frage bilden dürfte.
D. R." (*)
Brief von August Göllerich an seine Mutter und Schwester:
Über seine Klavierschülerinnen. Er habe durch Pernerstorfer Heinrich Friedjung, den Herausgeber der Deutschen Wochenschrift kennengelernt und werde dort die Kritikerstelle übernehmen. "Helm hat mich dieser Tage dem Verleger Bruckner's - Gutmann vorgestellt, der mir jetzt auch Sitze in Concerte schickt." Erwähnt Oesterlein und Stradal, der morgen nach Budapest fahre, erzählt von Alltagsgeschehnissen. "Bruckners Symphonie [7. Symphonie] wurde zum 2. Male in Leipzig aufgeführt vor dem Könige u sehr sensationell [König Georg von Sachsen, 27.1.1885]. Alle deutsch[en] Blätter sind voll darüber. [...]" (**).
Über seine Klavierschülerinnen. Er habe durch Pernerstorfer Heinrich Friedjung, den Herausgeber der Deutschen Wochenschrift kennengelernt und werde dort die Kritikerstelle übernehmen. "Helm hat mich dieser Tage dem Verleger Bruckner's - Gutmann vorgestellt, der mir jetzt auch Sitze in Concerte schickt." Erwähnt Oesterlein und Stradal, der morgen nach Budapest fahre, erzählt von Alltagsgeschehnissen. "Bruckners Symphonie [7. Symphonie] wurde zum 2. Male in Leipzig aufgeführt vor dem Könige u sehr sensationell [König Georg von Sachsen, 27.1.1885]. Alle deutsch[en] Blätter sind voll darüber. [...]" (**).
Die Neue Freie Presse Nr. 7338 meldet auf S. 6, dass der Erstdruck des Streichquintetts erschienen ist:
"Neue Musikalien (Bericht der k. k. Hof=Musikalien=Handlung Albert J. Gutmann, Wien, Hofopernhaus). Johannes Brahms, Op. 93 b): Tafellied für sechsstimmigen gemischten Chor mit Pianoforte; Anton Bruckner, Quintett für Streichinstrumente; Robert Fuchs [...]" (***).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188502015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188502015letzte Änderung: Nov 29, 2024, 7:07