zurück 22.3.1885, Sonntag ID: 188503225

Josef Schalks am 11.3.1885 verfaßter Artikel über die Aufführung der 7. Symphonie in München erscheint, ergänzt durch Zitate aus der Kritik von Porges [vom 12.3.1885], in der Deutschen Kunst- und Musikzeitung XII (1885) Nr. 11 auf S. 139:
»Aufführung der VII. Symphonie (E-dur)
von Anton Bruckner
im Concerte der königl. Musikakademie in München.
   Neuerlich hat unser großer, lange verkannter Bruckner einen herrlichen Sieg errungen. War es ihm vergönnt, nun in kurzer Aufeinanderfolge die Aufführung der genannten Symphonie in Leipzig, seines Quintetts bei Hellmesberger, seiner III. (Wagner gewidmeten) Symphonie in Haag, über deren außerordentliche Erfolge wir bereits berichtet, zu erleben, so sollte sich diese neueste Kunstthat für ihn zu einem wahrhaften Triumpheinzuge in München gestalten auf den mit Neid und Schamgefühl zu blicken wir Wiener alle Ursache haben. Wir erhalten darüber folgenden Bericht:
   Ein großes, erhebendes Ereigniß muß der gestern [... Text wortgetreu bei 120/89ff, mit geringen Abweichungen: ... so ward doch er selbst ... treue Pflege ... nachlaufenden modernen Production ... entnehmen wir Folgendes ...] aus der Feder des königl. Musikdirectors Porges:
   "Wir stehen nicht an, es auszusprechen [... Text wie bei 1101/210, mit geringen Abweichungen: ... Composition ... Styles ... Rechenschaft darüber ... Richard Wagner ... mit seiner tief ... Beethoven's ... von größter Frische ... mit lebhaftem Beifall ... Componist ... Hofcapellmeister ... Congenialität ...] erreicht werden kann."
München, den 11. März 1885.
J.S.« (*).

Artikel im Alpenboten Nr. 23 auf S. 3 [Text identisch mit dem der Deutschen Zeitung vom 15.3.1885]:
»(Ein neuer Erfolg unsers [sic] Landsmannes Bruckner.) Aus München, 11. d. M., wird der "D. Ztg." geschrieben: "Gestern Abend kam in dem Concerte der königlichen Musik=Akademie endlich die mit so großer Spannung erwartete siebente Symphonie von Anton Bruckner aus Wien zur Aufführung. Das herrliche Werk, welches wie ein leuchtendes [sic] Meteor vor dem staunenden Auditorium emporstieg, fand eine überraschend glänzende Aufnahme von Seiten unseres sonst so zurückhaltenden Publicums. Der Componist wurde mit stürmischem Enthusiasmus wiederholt hervorgerufen und hatte sich auch in den hiesigen Künstlerkreisen der herzlichsten und ehrenvollsten Auszeichnungen zu erfreuen. Hof=Capellmeister Levy, dessen künstlerischer Thatkraft und begeisterter Interpretation dieser großartige Erfolg zu danken ist, hat ein beherzigenswerthes Beispiel allen jenen Berufenen gegeben, die, in bequemer Liebedienerei versunken, ihre Kräfte einzig der Vorführung protegirter Tagesproducte widmen und hiemit ihre Aufgabe in der Gegenwart vollständig zu erfüllen glauben. Er hat sich den wärmsten Dank des gesammten hiesigen musikalischen Publicums wie der Presse erworben, welch' letztere bereits seine, so wie die Verdienste des Componisten des großartigen Werkes einstimmig würdigte."« (**).

In ihrer Besprechung des Konzerts vom 10.3.1885 (7. Symphonie in München) erwähnt die Deutsche Kunst- und Musik-Zeitung auch die Konzerte vom 30.12.1884, 8.1.1885 (Quintett) und 4.2.1885 (3. Symphonie in Den Haag) (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188503225, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188503225
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11