zurück 16.3.1886, Dienstag ID: 188603165

Kritik Savenaus über die 7. Symphonie in der Grazer Tagespost (Morgenblatt) Nr. 75 auf S. 1f:
»Fünftes Mitgliederconcert des steiermärkischen Musikvereines.
   Das Programm des vorgestern im Stephaniensaale veranstalteten fünften Mitgliederconcertes des steiermärkischen Musikvereines enthielt, in zwei Abtheilungen gesondert, nur drei Nummern; zwei derselben waren Novitäten, die dritte der Mehrzahl der Concertbesucher wohl gleichfalls unbekannt, zum Mindesten so lange nicht gehört, daß sie einer Novität nahezu gleichkam.
   Die erste Abtheilung des Concertes füllte Anton Bruckner's große siebente Symphonie aus. [Text wortgetreu bei 37/423, mit folgenden Abweichungen: ... Oesterreich ... Sextaccordes von C-dur ... Ueberschwängliche ... ] zusammen mit Capellmeister Dr. Muck.
   Die zweite Novität bildete den Schluß des Concertes. [... über Emil Hartmanns Komposition und Webers »Euryanthe« ...] Mit dem gestrigen Concerte, dem letzten der statutenmäßigen Mitglieder=Concerte, dürfte der steiermärkische Musikverein seine Thätigkeit in dieser Saison übrigens noch nicht beschlossen haben, da vermuthlich noch ein außerordentliches Concert in Aussicht steht. C. M. v. Savenau.« (*).

Ein Bericht Hauseggers wird in der Deutschen Zeitung Nr. 5101 auf S. 6 zitiert:
»(Bruckner's siebente Symphonie in Graz.) Aus Graz, 14. d., wird uns geschrieben: „Ein bedeutsames Ereigniß in mancher Beziehung war für uns die Aufführung der siebenten Symphonie Anton Bruckner's [... Lob für das Werk und die Ausführung ...] Das ist wieder einmal eine Symphonie! [... über den Beifall, Hervorrufe nach jedem Satz ...] Dem Concerte folgte zu Ehren des Herrn Bruckner eine vom hiesigen, bei 300 Mitglieder zählenden Richard Wagner=Verein veranstaltete festliche Zusammenkunft. Dr. F. v. Hausegger.” [keine Signatur] (**).

Besprechung des Konzerts in der Grazer Morgenpost Nr. 61:
   »* Das V. Concert des steierm. Musik=Vereines brachte eine zweifellos hochinteressante Novität, nämlich die 7 Symphonie von Anton Bruckner in E-dur. [... Besprechung mit gewissen Vorbehalten. Die Themen versprächen mehr, als die Verarbeitung dann einlöse ... Aufführung unter Muck brillant ... so bestechender Erfolg], daß der Componist nach jeder Nummer stürmisch gerufen wurde [... kurz über die weiteren Nummern ...] [Signatur:] -ch.« [Petrich?] (***).

Brief Mucks an Bruckner:
     Dankt für die schönen Stunden in Graz und die Eindrücke, die die 7. Symphonie ihm vermittelt hat. Legt Savenaus Kritik und eine Photographie von sich (°) bei. Bittet um ein signiertes Bild Bruckners. Ob Bruckner Hauseggers Referat in der Deutschen Zeitung schon gelesen habe? Grüße an Eckstein (°°).

Brief Bruckners an Deubler:
     Berichtet wunschgemäß, daß am 21.3.1886 die 7. Symphonie aufgeführt wird. Lädt Deubler und den Prälaten [Ferdinand Moser] zum Konzert ein. Wird sich um Karten bemühen, ansonsten Treffpunkt Foyer 12 Uhr. Er komme soeben aus Graz, wo die 7. Symphonie (nach 14 Proben) glanzvoll aufgeführt worden sei (°°°).

[recte 16.3.1890] Artikel von Joseph Sittard "Anton Bruckner und seine siebente Symphonie. I." in der Linzer Zeitung [Fortsetzung am 23.3.1886] (#).

Ein Inserat im "Dagblad van Zuidholland en 's Gravenhage" Nr. 63 auf S. 416 (= S. 4) macht auf die Aufführung der 3. Symphonie am 17.3.1886 und eine Besetzungsänderung aufmerksam (##).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188603165, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188603165
letzte Änderung: Nov 27, 2023, 9:09