zurück 1.10.1886, Freitag ID: 188610015

Kalendereintragung Bruckner:
»Fr. Kathi 7 fl gezahlt für Oktober 1886. am 1.« (*).

Artikel [des Herausgebers Anton August Naaff?] über Bruckner (mit dessen Portrait »Anton Bruckner. [/] Nach einer der »Lyra« gewidmeten photogr. Aufnahme.« (**) auf S. 1 [Artikel »Zum 10. Jahrgang.«]) in der Zeitschrift »Lyra« Nr. 1 auf S. 2 - 3:
                  »Anton Bruckner. 
           (Hiezu Abbildung auf der Stirnseite des Blattes.) 
    Getreu der bisherigen Uebung und Richtung dieser Zeitschrift, nur wirklich hervorragende und verdienstvolle deutsche Künstler und nicht etwa eitle hohle Schein=Größen und Schooßkinder einer gewerbsmäßig aufdringlichen Tagesreclame oder unreife Anfänger mit dem Preise öffentlicher Darstellung und Anerkennung auszuzeichnen, eröffnen wir den neuen Jahrgang mit dem Bilde und dem kurzen - wie man finden wird - von aller Marktschreierei und Lobgleißnerei freien, sachgetreuen Lebensabriß eines deutschösterreichischen Tonmeisters, dem die Oeffentlichkeit und Allgemeinheit leider viel zu lange und allzusehr den Dank öffentlicher Ehre und Anerkennung schuldig blieb. [... der wirklich Bedeutende: totgeschwiegen, gehöhnt, lächerlich gemacht ... Lebenslauf vom 4.9.1824 an, [irrig: »Musiklehrer an der Lehrerbildungsanstalt zu Linz«], Nennung der ersten Wiener Schüler (Leopold Landskron, W. Rauch, A. Huber, E. Rotter, Josef Latzelsberger und W. v. Pachmann), [irrig: 1869 nach England und Frankreich, wo er auch »vor dem Hofe Napoleon III. Orgelconcerte gab« ... »Im Jahre 1885 besuchte er Dresden«], Beziehung zu Richard Wagner ...] Im August d. J.« [sic] erhielt er vom Kaiser von Oesterreich das Ritterkreuz des Franz Josef=Ordens.
     Zu bedauern ist, daß Bruckner erst spät - zu spät - volle Anerkennung fand!« [keine Signatur] (***).

[Später] Dieser Artikel ist in Kastner's Wiener Musikalischer Zeitung (Musikalische Chronik Bd. 5 1886/87) auf S. 29 in der Zeitschriftenrevue erwähnt (°).

Postkarte von Hermann Levi an Gutmann: Ob er daran interessiert sei, eine weitere Symphonie [4. Symphonie] zu verlegen:
»Geehrter Herr! Dürfte ich Sie bitten, mir baldigst mitzutheilen, ob Sie auf meinen (die Herausgabe neuer Bruckner'schen Sinfonie betreffenden) Vorschlag einzugehen geneigt sind, oder nicht? Besten Gruß! Ergebenst Levi.« (°°).

Die Wiener Signale Nr. 18/19 kündigen auf S. 128 in einem Inserat [inhaltlich, nicht aber in der Reihenfolge der Komponisten identisch mit dem vom 10.9.1886] an, daß bei Gutmann die Partitur der 7. Symphonie und der Klavierauszug von Franz und Josef Schalk erscheinen:
»[...] Symphonische Werke aus dem Verlage von Albert J. Gutmann, Wien [...] Aus dem Repertoire der Philharmonischen Concerte in Wien. [...] Neu: 
Bruckner, Anton, Siebente Symphonie (E-dur) für grosses Orchester. Partitur 30 Mk. netto. Orchesterstimmen 30 Mk. netto. Bearbeitung für Clavier vierhändig von Franz und Josef Schalk 12 Mk. [...]« (°°°).

[vermutlich 1.10.1886] Musikalische Chronik mit Hinweis auf den Artikel von Hermann Genss siehe »Oktober 1886«.


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188610015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188610015
letzte Änderung: Dez 03, 2024, 20:20