zurück 29.9.1887, Donnerstag ID: 188709295

Die Linzer Zeitung teilt [am 30.9.1887] mit, daß die heutige Theatervorstellung um eine halbe Stunde verschoben werde, da daß Theaterorchester wohl bis nach 7 Uhr mit der Aufführung des »Te deum« beschäftigt sei (*.
 
Bruckner trifft [wahrscheinlich] um 00:47 in Linz ein und nimmt Quartier im Hotel "Rother Krebs" (*a).

Beim Hochamt um 9 Uhr, bei dem Bruckner neben Habert Orgel spielt, erklingen Werke von Habert (Missa in D), Kothe (Graduale »Benedicite«) und Waldeck (Offertorium »Stetit Angelus«) (**).
     Beim Festdiner des Bischofs Müller sind neben Bruckner geladen: Leonard Achleuthner, Alois Dorfer, Ferdinand Moser, Norbert Schachinger, Dr. Doppelbauer, Gerhard Haslroither, J. Müller, alle Dechante, Professoren des Priesterseminars und anderer Institute, der Obmann des oö. Cäcilienvereins, Polizeirat Milbeck, Floderer, Schirmer und Höbarth (**a).

Aufführung des »Te deum« auf Wunsch von Bischof Müller im Linzer Neuen Dom zur Orgelweihe und 25-Jahrfeier der Grundsteinlegung. Der »Frohsinn« wirkt unter Schreyers [recte: Floderers (**b)] Leitung mit (***). Es ist die erste Aufführung in einer Kirche, während der Abendandacht (°).
     Bruckner begleitet an der Orgel [??(°)] und improvisiert auch (°°), wovon noch später Burgstaller berichtet (°°a). Von P. Magnus Ortwein wird ein »Tantum ergo« aufgeführt (°°°).
     Der 17jährige Franz Neuhofer ist besonders von Bruckners Postludium beeindruckt (#); sein Onkel Karl Neuhofer, der mit Bruckner seit der Präparandiezeit befreundet ist und von Schörfling am Attersee angereist war, ist auch anwesend (#a).

Nach der Aufführung des »Te deum« sitzen Bruckner, Waldeck, Oddo Loidol und Burgstaller im Brückl'schen Kaffeehaus. Waldeck läßt Bemerkungen über den Bischof Ernst Maria Müller fallen, dessen Verordnung [siehe 10.4.1887] er auf sich gemünzt betrachtet (##).

Der »Frohsinn« veranstaltet zu Ehren Bruckners eine Nachfeier im Hotel »Stadt Frankfurt« (###).

Schuldschein über 400 fl für Huebers in Vöcklabruck (a). 
Erklärung der Schuldner, Bruckner, der auf Zinsen und Rückzahlung verzichtet, nie mehr um Geld zu bitten (b).
Möglicherweise ist auch Ignaz Bruckner in die Vorgänge um den Schuldschein verwickelt (da er und seine Schwester Rosalia am 25./26.3.1897 die Löschung des Schuldscheins bestätigen) (b1).

Lücke (28.9. abends bis 30.9.) in den Gebetsaufzeichnungen (c).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188709295, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188709295
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11