In einem Artikel der Deutschen Kunst- und Musik-Zeitung Nr. 45 auf S. 346 wird Bruckner als »Meister des Orgelspiels« erwähnt, signiert "O. v. K." [Otto von Kapff]:
"            Concerte.     Das zweite Gesellschaftsconcert am 16. December [...].
    Das erste Concert der Singakademie am 10. December bot Vielerlei, fast ausschließlich kleinere Chorwerke aus alter, neuer und neuester Zeit, theils a capella theils mit Clavierbegleitung. Die erste Abtheilung enthielt drei geistliche Chöre; [... Friedemann Bach und Palestrina ...] und ein siebenstimmiges "Ave Maria" von Bruckner, ein durch schlichte und ernste Größe überzeugend wirkendes Opus. Die zweite Abtheilung begann mit [...]. Die Chöre, von Herrn v. Weinzierl dirigirt, gingen glatt und exact von statten. [... statt Brahms-Sextett wäre ein Orgelstück passender gewesen ... Kammermusik ist ...] genug zu hören, dagegen die Orgel fast nie; wozu ist denn das Werk im großen Saal da? Es ist merkwürdig, daß hier in Wien das Orgelspiel fast verpönt ist, ihm die größte Nichtachtung vom Publicum und den concertveranstaltenden Factoren entgegengebracht wird, während doch die Orgel das herrlichste aller Instrumente ist. Zudem besitzen wir ja in den Herren Labor, Bruckner, Richter, Bibl u. a. m. Meister des Orgelspieles!     [... über weitere Konzerte ...].    O. v. K." (*).

Konzert des Wiener Akademischen Wagner-Vereins, für das zwei Chöre Bruckners [prov. WAB 67? oder Ave Maria (WAB 6) und Locus iste?]angekündigt waren (**).
Der Vereinschor ist an diesem Abend mit Werken Mozarts (Kyrie in d-Moll) und Liszts (13.Psalm) beteiligt (***).
   Dem Konzert schließt sich eine Jahresschlußfeier an, bei der der Obmann (Viktor Boller) in einem Rückblick »die bemerkenswerthen Ereignisse des Jahres nach ihrer Bedeutung für unsere Sache« würdigt (°).