Bruckner wird in einem Feuilletonartikel "Musik" des Deutschen Volksblatts Nr. 136, S. 9f, erwähnt:
"Aus den Concertsälen. [...] Vieles und für alle Zeiten Vollgiltiges gälte es zu frischem Leben zu erwecken und sicherlich würden unter der befeuernden Flagge Liszt's, Bruckner's, Berlioz' und Cornelius' Erfolge errungen werden, welche jene [...] an Echtheit und Dauerhaftigkeit ihrer Wirkung auf eine verständige Zuhörerschaft weit übertreffen würden. [...] wollte die katholische Kirche endlich ihre Aufmerksamkeit dem Schaffen Liszt's und ebenso Bruckner's zuwenden und daß es nicht zuletzt zu den Aufgaben des Katholikentages hätte zählen müssen, die Pflege der Werke dieser Meister feierlich als eine edle Pflicht der katholischen Gemeinschaft zu verkünden. August Göllerich." (*)
Bruckner wird auch erwähnt auf S. 10 in einer Zuschrift aus Linz über das Konzert Göllerichs und Stradals am 17.5.1889:
"Theater, Kunst und Literatur.
[...]
[...]
- Man schreibt uns aus Linz: Der Linzer Richard Wagner=Zweigverein hielt am 17. v. M. seinen vierten Vortragsabend, bei welchem nur Werke von Franz Liszt zur Aufführung gelangten [... überschwänglich über Liszts Bedeutung und seine Interpreten ...] Es ist ja richtig, Diejenigen, welche die gewohnten, breitgetretenen Pfade verfolgen, gelangen heutzutage ziemlich rasch zur Anerkennung, mehr, als sie oft verdienen, namentlich wenn sie zugleich verstehen, ihr Talent in baare Münze umzusetzen. Wahrhaft bahnbrechende, selbstschöpferische Genies, wie Liszt und unser Bruckner, müssen sich heutzutage noch gerade so wie vor 200 Jahren auf die ferne Zukunft vertrösten, die einmal reif sein wird, sie zu verstehen. [... über die Dante-Symphonie ...] Erwähnt sei noch, daß Herr Göllerich für sein mannhaftes Auftreten als Kritiker im Kampfe gegen die herrschende Parteilichkeit und das Cliquenwesen, sowie für sein wahrhaft nationales Wirken vom Deutschen Club in Linz einen prächtigen Lorbeerkranz mit schwarz=roth=goldenen Bändern erhielt, welche die Aufschrift trugen: "Dem kunstbegnadeten Mitarbeiter des "Deutschen Volksblattes". K." [siehe die Anmerkung] (**).
(Vortragsübung am Wiener Konservatorium (***)).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188905215, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188905215letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11