zurück 23.5.1889, Donnerstag ID: 188905235

Das Musikalische Wochenblatt Nr. 22 verzeichnet auf S. 266 auch die Aufführung von Chorwerken beim Wiener Akademischen Wagner-Verein [»Locus iste« und »Ave Maria« [WAB 6] am 19.4.1889]:
             Musikbrief.
                       Wien.  

            (Fortsetzung.)
      Indem wir dieses schreiben, gehen auch die Internen Musikabende des Wiener Akademischen Wagner-Vereins, welche sich gleichfalls um die Pflege alter und neuer Chormusik sehr verdient machen, für die Saison zu Ende. [...] Die künstlerische Grossthat des Vereins bestand in dem bereits besprochenen sensationellen Orchesterconcert vom 24. Februar, an welchem sich die vollzählige Philharmonische Gesellschaft, dirigirt von H. Richter, betheiligte. Aber auch an den Internen Abenden bekam man viel Schönes zu hören, besonders an Chorsachen von Bruckner, Cornelius, Liszt etc. Dass der Verein - oder vielmehr dessen Chordirigent Prof. Schalk - den ungewöhnlich begabten Wiener Tonsetzer Hugo Wolf mit ungeahntem Erfolg in die Oeffentlichkeit einführte, wurde an dieser Stelle ebenfalls schon erwähnt. [... über Hugo Wolf, über Arthur Seidls Vortrag über die "Meistersinger", der Hans Sachs in den Mittelpunkt der Oper stellte; nach Meinung des Schreibers repräsentiere dieser aber nur die] mithelfende alte Kunst, Walther von Stolzing aber das neue, das uns geistig befreiende "Kunstwerk der Zukunft" selbst.

       (Fortsetzung folgt.)"
[Signatur am 13.6.1889:] Dr. Theodor Helm. (*).

Außerordentliche Generalversammlung des Wiener Akademischen Wagner-Vereins zur Planung der Fahrt nach Bayreuth und Verteilung der Freiplätze. Eine (antisemitische) Minorität will dem Vorstand das Mißtrauen aussprechen (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188905235, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188905235
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11