In den Artikeln der Steyrer Zeitung Nr. 67 auf S. 4 (*),

über die Kirchenmusik vom 18.8.1889 wird auch Bruckners Orgelspiel erwähnt.

(*) Steyrer Zeitung:
                    Steyr, 22. August 1889.
     Das Geburtsfest Sr. Majestät des Kaisers wurde in unserer Stadt heuer mit besonderem Glanze gefeiert. [... Tagesablauf, Gottesdienste ...] In der Stadtpfarrkirche, vor welcher sowohl das Jägerbataillon als das Bürgercorps die üblichen Ehrendechargen in präcisester Weise abgaben, verherrlichte Herr k. k. Hoforganist Bruckner den Gottesdienst durch sein meisterhaftes Orgelspiel. Nach dem Kaiseramt defilirten um 11 Uhr das Jägerbataillon und die Bürgergarde. - [... abends 7 Uhr Festkonzert in Jellmayrs Casino, Bürgercorpskapelle unter L. Großauer, Toaste von Commandant Stummer, Bgm. Berger, Oberstlieutenant Ritter v. Urich ...] Erst gegen Mitternacht nahm dieses patriotische Concert sein Ende." [keine Signatur] (*).

(**) Alpen-Bote:
    "(Geburtsfest des Kaisers.) Das Geburtsfest des Kaisers wurde hier feierlicher als sonst gefeiert. [...] Dem Festgottesdienste, welchen der hochw. Herr Stadtpfarrer Joh. Ev. Aichinger unter zahlreicher Assistenz celebrierte, und wobei unser berühmter Landsmann, Herr Professor Anton Bruckner, die Orgel in ergreifender Weise spielte, wohnten der Herr Bürgermeister Johann Berger, [...] bei." (**).

(***) Linzer Tages-Post:
     " § Geburtsfest des Kaisers. Berichte über die Feier des Geburtstages des Kaisers sind und ferner noch zugekommen aus Haslach und Steyr. In letzterem Orte erhielt die Feier noch eine besondere Weihe durch das wundervolle Spiel des Hoforganisten, Professors A. Bruckner, des berühmten Componisten, der während des Festgottesdienstes mit Virtuosität die Messe von L. Rotter B-dur, das Graduale Ave Maria stella von Liszt, das Offertorium Custodi domino von Haydn und das Tantum ergo von F. S. Reiter durchführte und zum Schlusse das Kaiserlied präludierte. Abends fand in Jellmairs Casino ein Eliteconcert statt, bei welchem die Bürgercorpskapelle wahrhaft Mustergiltiges leistete und das gewählte Programm in vollendeter Weise durchführte. (***).

Im Musikalischen Wochenblatt Nr. 35 ist eine Aufführung in Heidelberg verzeichnet:
                "Concertumschau.
[...]
     Heidelberg. Conc. des Bach-Ver. u. Akad. Gesangvereins (Prof. Wolfrum) unt. Mitwirk. des Frl. Post a. Frankfurt a. M. (Ges.), des Hrn. Singer (Viol.) u. A. m. am 27. Juli: Gem. Chöre v. Bach [...], F. Liszt ("Pater noster", mit Orgel) u. A. Bruckner ("Ave Maria") [vermutlich WAB 6], H moll-Conc. für zwei concertirende Violinen [... Händel, Cornelius, Bach-Franz ...] "Parsifal"-Paraphrase f. Viol. v. Wagner-Wilhelmj." (°).