zurück 5.2.1891, Donnerstag ID: 189102055

Brief Bruckners an Puchstein:
    Sendet zwei Zeitungsartikel eines ungenannten Verfassers zu. Hofft auf ein Treffen mit seinem Gönner Puchstein. Die 2. Aufführung der 3. Symphonie [am 25.1.1891] sei brillant gewesen. Jubel um die 4. Symphonie in Graz (*).

Artikel »Grazer Musikaufführungen« [4. Symphonie am 1.2.1891] in der Deutschen Zeitung Nr. 6860 auf S. 3, signiert "h-m." [= Theodor Helm]:
          "Theater, Kunst und Literatur.
    
(Grazer Musikaufführungen.) Unser Musikreferent, der bekanntlich von der Schriftleitung der "Grazer Tagespost" ersucht wurde, in dem genannten Blatte sein Urtheil über die sich um die Nachfolge Dr. Kienzl's bewerbenden Probe=Dirigenten des Steiermärkischen Musikvereins abzugeben und aus diesem Anlasse am 1. Februar dem vierten Vereins=Concerte beiwohnte, theilt uns über eine andere,  für die Murstadt bedeutsame musikalische Feier, zu der er geladen wurde, Folgendes mit: "Am Montag den 2. d. wurde in Graz [... Eröffnung des Übungssaals am 2.2.1891 ... Zöglingsorchester unter Leitung von Herrn Pohlig ...]["] - Was das einen Tag früher veranstaltete vierte Musikvereins=Concert betrifft, so könnten wir in der Hauptsache nur bestätigen, was unser ständiger Grazer Berichterstatter bereits darüber geschrieben. Namentlich mit seinen Sympathien für die edle, hingebungsvolle, ins Innerste der Tonwerke dringende Tactführung unseres Josef Schalk, obwohl der zuvor noch nie an der Spitze eines großen Orchesters gestanden, ein Riesenwerk, wie Bruckner's "Romantische Symphonie" (Nr. 4 Es-dur), auswendig dirigirte und dessen Schönheiten aus den verhältnißmäßig bescheidenen Mitteln des Grazer Orchesters heraus dem Publicum zum Bewußtsein zu bringen wußte, hat uns wirklich überrascht. Es zeigte sich da einmal wieder, was Begeisterung für die edle Sache vermag. Die in Graz am 1. Februar erstmalig so beifällig gespielte Bruckner'sche Symphonie ist übrigens dieselbe, durch welche unser vaterländischer Meister jüngst München eroberte. In Wien hat bekanntlich seine D-moll-Symphonie am 21. December und 25. Januar unwiderstehlich eingeschlagen; das Schicksal scheint somit den genialen Tondichter im Herbste seines Lebens reichlich für die Unbilden zu entschädigen, die er durch Unverstand oder Mißgunst in früheren Jahren erlitten hat.
                    h-m." (**).

Das Musikalische Wochenblatt Nr. 6 meldet auf S. 82:
          "Vermischte Mittheilungen und Notizen.
     * In dem Concert des Wiener akademischen Wagner-Vereins am 18. Jan. [sic! recte 25.1.1891] gelangte A. Bruckner's 3. Symphonie mit gleich stürmischem Erfolg zur Aufführung, wie kurz vorher bei den Philharmonikern." (***).

[recte 8.2.1891 oder 13.2.1891??] Brief Weingartners an Levi [?] (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189102055, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189102055
letzte Änderung: Apr 19, 2023, 7:07