zurück 12.4.1891, Sonntag ID: 189104125

Datierung im 1. Satz der 1. Symphonie (*). Kalendernotiz Bruckners: »12.4. Sonntag vormittags: 3 mal [1. Satz der 1. Symphonie wiederholt]« (*a).

Das Gründungsfest des »Frohsinn« (mit dem »Germanenzug«) wird für den 18.4.1891 angekündigt von der Linzer Zeitung auf S. 408:
"     * (Liedertafel "Frohsinn".) Bei dem am Samstag den 18. d. im Redoutensaale stattfindenden Gründungsfestconcerte der Liedertafel "Frohsinn" kommen Compositionen von Rob. Volkmann, Joseph Rheinberger, Anton Bruckner, Johannes Brahms, Franz Liszt, Richard Wagner zur Aufführung. Zu diesem Concerte haben ausschließlich nur die unterstützenden Mitglieder des Vereines, sowie die Besitzer von Jahreskarten mit ihren Familien gegen Vorweisung der Jahreskarten Zutritt." (**)

und von der Linzer Tagespost Nr. 83 auf S. 4:
"     § Liedertafel "Frohsinn". Bei dem am Samstag den 18. d. M. im Redoutensaale stattfindenden Gründungsfestconcerte der Liedertafel "Frohsinn" kommen Compositionen von Robert Volkmann, Josef Rheinberger, Anton Bruckner, Johannes Brahms, Franz Liszt, Richard Wagner zur Aufführung. Zu diesem Concerte haben ausschließlich nur die unterstützenden Mitglieder des Vereines, sowie die Besitzer von Jahresgastkarten mit ihren Familien gegen Vorweisung der Jahreskarten Zutritt." (***).

Die Linzer Zeitung berichtet zudem auf S. 409f von der Salzburger Aufführung der 3. Symphonie am 9.4.1891:
"     Theater= und Kunstnachrichten.
[...]
     - Anläßlich des zweiten Mozarteums=Concertes wurde am 9. d. die D-moll-Symphonie Bruckners aufgeführt. Die "Salzburger Zeitung" schreibt: Mit hochgespanntem Interesse sah man der Aufführung der D-moll-Symphonie Bruckners entgegen. Ueber Bruckner hatte sich zwischen München und Wien eine Fehde entsponnen. In Wien trat man eben Bruckner so nergelnd entgegen, daß es einer systematischen Verfolgung dieses Mannes glich, ja es mischten sich sogar politische Parteimotive ein. Man warf den Wienern vor, daß sie den langweiligen, einschläfernden Brahms'schen Symphonien eher beiwohnen als den Compositionen Bruckners, der ein Symphoniker ersten Ranges sei, und somit an der Zurücksetzung und Vernachlässigung eines heimischen Talentes theilnehmen. Nun gerade so arg ist es eben nicht. Die Wiener "Deutsche Kunst= und Musikzeitung" hat die Aufführung Bruckner'scher Werke in Wien zusammengestellt und aus dieser Zusammenstellung sehen wir, daß man sich in Wien häufig mit der Wiedergabe der Bruckner'schen Compositionen beschäftige hat. Bruckner ist ein harmloser Mann, der stille seiner Wege geht und sich um die tonangebende Claque sowohl in den Redactionen als in den Concertsälen nicht im geringsten kümmert. Die Claqueurs spielen in den Concertsälen gerade so ihre Rollen wie in den Theatern. Wir sind weit entfernt, über diese gewaltige Composition ein Urtheil abzugeben und sagen nur von dem, was uns besonders angesprochen hat, und das ist das Trio des Scherzo und das zweite Motiv des Finalsatzes, weiters die Instrumentation und das Sprunghafte in der Durchführung der Motive, das einen eigenartigen Reiz gewährt. Die Symphonie errang den ausgesprochensten Beifall des Auditoriums. Herr Director Hummel leitete die Vorführung mit gewohnter, verständnisvoller Umsicht und erhielt den wohlverdienten Beifall, der durch Spendung eines Kranzes einen ganz besonderen Ausdruck erhielt." (°).

The Boston Globe Nr. 102 gibt auf S. 12 in der 6. Spalte das Programm des nächsten Konzerts [am 18.4.1891] bekannt:
"                      WAGNER MUSIC.
Only Works by the German Master Played at Yesterday's Symphony.

     [...] Exceedingly cordial was the greeting Conductor Nikisch received when he appeared to direct the orchestra. Aside from extreme paleness he showed no signs of his recent illness. [... über das Konzert ...].
     Miss Marie Jahn is announced as soloist at the next Symphony concert. The programme will be as follows: Overture, "Genoveva," Schumann; aria from Freischuetz, "Wie nahte mir der Schlummer." Weber; Adagio and Scherzo from the symphony No. 7, Bruckner; songs with piano; symphony in D minor, Schumann." [siehe die Anmerkung] (°°).

(Nicolai-Konzert der Philharmoniker unter Hans Richter mit Werken von Gluck und Beethoven (9. Sinfonie) (°°°)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189104125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189104125
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11