zurück 28.3.1892, Montag ID: 189203285

Besprechungen des gestrigen Konzerts (mit dem »Ave Maria« [WAB 6])
in der Deutschen Zeitung Nr. 7272 auf S. 4f, signiert "h-m." [Theodor Helm]:
"Theater, Kunst und Literatur.
     (Concert des Akademischen Gesangvereins.)
Das gestern (Sonntag) im großen Musikvereinssaale gegebene Concert des Wiener akademischen Gesangvereins, dessen Reinerträgniß für die Nothleidenden im Erzgebirge bestimmt war, erhielt ein besonderes Interesse durch die künstlerische Mitwirkung des Grafen Geza Zichy, Intendanten der königlichen Oper in Budapest. [...] Eine tiefgehende Wirkung brachte auch Bruckner's weihevoller achtstimmiger [sic! vermutlich in der Bearbeitung für Männerchor] gemischter Chor "Ave Maria" hervor, welchen das Publicum - der lang andauernde Beifall bezeugte es - am liebsten noch einmal gehört hätte. [... Intonationstrübungen ...] Ueberhaupt schienen die Herren Akademiker erst im Verlaufe des Concerts die volle Treffsicherheit zu gewinnen. [... Signatur auf S. 5:] h-m." (*)

und in der Extrapost Nr. 532 (Wiener Montags-Journal) auf S. 4:
"Theater, Kunst und Literatur.
[...]
      – Dem gestrigen Concerte des akademischen Gesangvereines verlieh die Aufführung einiger bis dahin bei uns unbekannter Werke von Gèza Zichy einen interessanten Reiz. [... dirigierte selbst ...] Das sonstige Programm enthielt Chöre von Schubert, Wagner, Bruckner und Grieg, von denen namentlich das herrliche achtstimmige "Ave Maria" von Bruckner und die grandiose "Landkennung" von Grieg entzückten. Die Ausführung war im Großen und Ganzen, wenn wir von manchen Distonationen absehen, befriedigend. Die Solisten Frl. Standhardner und Herr Neidl wurden ebenfalls mit reichen [sic] Beifall bedacht." (**).

Unmittelbar danach heißt es:
"     - Das Musik-Comité der Internationalen Ausstellung für Musik- und Theaterwesen hat sich unter Anderem an nachfolgende Componisten und Meister-Dirigenten gewandt, um sie für die Zwecke der Ausstellung zu gewinnen: Brahms, Bruch, Bruckner, Bülow, Cowen, Dvorak, Fuchs, Goldmark, Grieg, Levi, Mascagni, Massenet, Mottl, Rubinstein, Saint-Saës [sic], Schuch, Sgambati, Svendsen, Sullivan, Tschaikowsky und Verdi. Der größte Theil der hier genannten Meister hat bereits in liebenswürdigster Weise zugesagt, je ein Concert in der Musikhalle zu dirigiren. Bei den Componisten-Concerten wird das Programm immer nur die Werke eines Meisters enthalten [... über die Mischprogramme der Meister-Dirigenten, die Zusammensetzung des Orchesters und den Erwerb von Stammsitz-Karten ...]" (***).

Diese Meldung erscheint auch in der Montags-Zeitung Nr. 657 (Wiener Vorstadt-Presse) auf S. 3:
"Internationale Ausstellung für Musik= und Theaterwesen Wien 1892. Das Musik=Comité der Internationalen Ausstellung für Musik= und Theaterwesen hat sich unter Anderem an nachfolgende Componisten und Meister=Dirigenten gewandt, um sie für die Zwecke der Ausstellung zu gewinnen: Brahms, Bruch, Bruckner, Bülow, Cowen, Dvorak, Fuchs, Goldmark, Grieg, Levi, Mascagni, Massenet, Mottl, Rubinstein, Saint-Saëns, Schuch, Sgambati, Svendsen, Sullivan, Tschaikowsky und Verdi. Der größte Theil der hier genannten Meister hat bereits in liebenswürdigster Weise zugesagt, je ein Concert in der Musikhalle zu dirigiren. Bei den Componisten=Concerten wird das Programm immer nur die Werke eines Meisters enthalten [... über die Mischprogramme der Meister-Dirigenten, die Zusammensetzung des Orchesters, das der] Aufgabe sich gewachsen zeigen dürfte." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189203285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189203285
letzte Änderung: Aug 02, 2023, 16:16