zurück 12.1.1894, Freitag ID: 189401125

Besprechung des »Te deum« und der 7. Symphonie durch Otto Leßmann in der Allgemeinen Musik-Zeitung 21 (1894) S. 25f (*).

Kritik der gestrigen »Te deum«-Aufführung in der Neuen Preußischen Zeitung Nr. 19, Abendausgabe S. 2, signiert »-ok« (**).

August Scharrer leistet Bruckner beim Frühstück im Hotel Gesellschaft und - wegen der Zittrigkeit - Hilfe. Bruckner erfüllt Scharrers Wunsch nach einem Eintrag in dessen Partitur der 7. Symphonie - »Dem so liebenswürdigen Andenken meines p t Collegen Scharrer mich empfehlend - Dr. Anton Bruckner« - und in ein Musikeralbum - »Hoch allem Genialen! Berlin, Jänner 1894, Dr. A. Bruckner.« (***).

Die Neue Freie Presse Nr. 10555 bringt auf S. 7 einen Bericht über die Berliner Aufführungen der 7. Symphonie [6.1.1894] und des "Te deum" [8.1.1894]:
   " – Man schreibt uns aus Berlin, 9. Januar: In den letzten Tagen fanden hier Werke zweier österreichischer Componisten in ausgezeichneten musikalischen Aufführungen besondere Anerkennung. Der Eine ist der betagte, aber erst neuerdings zur Geltung gekommene frühere Wiener Hof=Organist Anton Bruckner, der Andere ein noch jugendlicher Tonsetzer, Hugo Wolf, ein geborener Steirer, der sich namentlich als musikalischer Interpret classischer Gedichte hervorgethan hat. Von Bruckner wurde zunächst am 7. d. [sic] im Symphonie=Concert der Hofoper unter Leitung Dr. Muck's die Es-dur-Symphonie [sic], sodann gestern mit ungewöhnlichem Erfolge von dem unter Leitung des bekannten Componisten und Dirigenten Siegfried Ochs stehenden „Philharmonischen Chor” das Tedeum aufgeführt. Als die letzten Töne der mächtigen, von dem trefflich geschulten und besonders an schönen Frauenstimmen reichen Ensemble vorgetragenen Chöre kaum verklungen waren, erhob sich minutenlanges Beifallsklatschen, der anwesende Componist mußte vier oder fünf stürmischen Hervorrufen folgen, die sich erneuerten, als das Orchester einen Tusch anstimmte und die Damen den freudestrahlenden alten Herrn mit einem Lorbeerkranze schmückten. Auch Hugo Wolf's neue Compositionen, besonders das „Elfenlied” für Sopran=Solo (Fräulein Jeannette de Jong), Frauenchor und kleines Orchester und die Ballade „Der Feuerreiter” für gemischten Chor und großes Orchester fanden brausenden Beifall." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189401125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189401125
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11