zurück 15.3.1894, Donnerstag ID: 189403155

Die »Lyra« meldet auf S. 4, daß die Wiener Universität beim Unterrichtsminister eine Subvention für Bruckner beantragt habe [vgl. 24.2.1894] (*).

Die Musikalische Rundschau Nr. 6 schreibt über das Konzert [am 11.3.1894]:
"         Aus Wiener Concertsälen.
[...] Das bedeutendste Ereigniß der letzten Woche war das [...] letzte philharmonische Concert. An Stelle der erhofften Brucknersymphonie [2. Symphonie] brachte dasselbe eine Novität von Goldmark [...]" (**).

     Auf S. 46 erscheint ein diesen Programmwechsel betreffenden Artikel von Hans Richter:
"           Opern- und Concertnachrichten.
     – Ueber die Gründe der auch von uns beklagten Zurückstellung der 2. Symphonie von Anton Bruckner seitens der Wiener Philharmoniker gibt Hans Richter folgende interessante Aufklärungen:
     Die Symphonie wurde von vorneherein [...] für die zweite Hälfte der Concerte in Aussicht genommen und zwar zunächst für den 14. Jänner. Anfang des Monats [siehe 3.1.1894] erhielt ich von Dr. Bruckner ein Schreiben, in welchem er "fußfällig" um Verlegung der Aufführung auf die Fastenzeit bittet und dieses Ersuchen mit der Motivirung unterstützt, daß diese Hinausschiebung viel zu seiner Genesung beitragen könne". Einem so dringend vorgebrachten Wunsche des Componisten musste selbstredend Folge geleistet werden. Zur Aufführung verblieben uns demnach nur mehr die beiden Concerte vom 25. Februar und 11. März. Unsere Absicht, den ersten Termin zu wählen, wurde durch die Collision mit den täglichen Orchesterproben zu Smetans's "Kuß" vereitelt. Im letzten Concert, welches traditionell mit einer Beethoven'schen Symphonie schließt, wäre die Einschiebung einer so umfangreichen Novität unthunlich gewesen. [...]" (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189403155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189403155
letzte Änderung: Okt 07, 2023, 8:08