Das Deutsche Volksblatt Nr. 1984 meldet auf S. 4:
" Eine Ehrung Bruckner's.
" Eine Ehrung Bruckner's.
Linz, 11. Juli. In der heutigen Sitzung des Linzer Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Componist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger von Linz ernannt." (*).
Diese Nachricht bringen auch
die Österreichische Volkszeitung Nr. 190 auf S. 7 bzw. S. 8 (in der 2-Kreuzer-Ausgabe):
"Theater- und Kunstnachrichten.
[...]
– Wie uns aus Linz telegraphisch berichtet wird, wurde in der gestrigen Sitzung des dortigen Gemeinderathes Dr. Anton Bruckner, der lange Jahre hindurch in der Hauptstadt Oberösterreichs künstlerisch thätig gewesen ist, einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. Die Anregung zu dieser Auszeichnung des Komponisten hatten die Liedertafel "Frohsinn" und der "Sängerbund" gemeinsam mit dem "Musikverein" gegeben." (**),
"Theater- und Kunstnachrichten.
[...]
– Wie uns aus Linz telegraphisch berichtet wird, wurde in der gestrigen Sitzung des dortigen Gemeinderathes Dr. Anton Bruckner, der lange Jahre hindurch in der Hauptstadt Oberösterreichs künstlerisch thätig gewesen ist, einstimmig zum Ehrenbürger ernannt. Die Anregung zu dieser Auszeichnung des Komponisten hatten die Liedertafel "Frohsinn" und der "Sängerbund" gemeinsam mit dem "Musikverein" gegeben." (**),
»Die Presse« Nr. 189 auf S. 11:
" – Aus Linz wird uns telegraphirt: "In der heutigen Gemeinderathssitzung wurde über Ansuchen der Liedertafel "Frohsinn" und des "Sängerbund", sowie des Musikvereins der Componist Professor Dr. Anton Bruckner, der lange Jahre in Linz gewirkt hat, einstimmig zum Ehrenbürger ernannt." " (***),
" – Aus Linz wird uns telegraphirt: "In der heutigen Gemeinderathssitzung wurde über Ansuchen der Liedertafel "Frohsinn" und des "Sängerbund", sowie des Musikvereins der Componist Professor Dr. Anton Bruckner, der lange Jahre in Linz gewirkt hat, einstimmig zum Ehrenbürger ernannt." " (***),
das Grazer Tagblatt Nr. 189 auf S. 11:
" Linz, 11. Juli. In der heutigen Sitzung des Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Componist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger von Linz ernannt." (°),
" Linz, 11. Juli. In der heutigen Sitzung des Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Componist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger von Linz ernannt." (°),
die Neue Freie Presse Nr. 10734 auf S. 4:
" [Hof= und Personal=Nachrichten.] [...] – In der heutigen Sitzung des Linzer Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Componist Dr. Anton Bruckner zum Ehrenbürger von Linz ernannt. – [...]" (°°),
das Neue Wiener Tagblatt Nr. 189 auf S. 7:
" * Aus Linz, 11. d. M., wird uns telegraphirt: In der heutigen Gemeinderathsitzung wurde über Ansuchen der Liedertafel "Frohsinn", des "Sängerbund" und des Musikvereins Professor Dr. Anton Bruckner, der lange Jahre hier wirkte, einstimmig zum Ehrenbürger ernannt." (°°°),
die Ostdeutsche Rundschau Nr. 189 auf S. 5:
" Linz, 11. Juli. In der heutigen Sitzung des Linzer Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Komponist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger von Linz ernannt." (#),
"Das Vaterland" Nr. 189 auf S. 5:
" * [Componist Bruckner – Ehrenbürger von Linz.] Aus Linz wird telegraphirt: In der heutigen Sitzung des hiesigen Gemeinderathes wurde der in Oberösterreich geborene Componist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger ernannt."(##)
und die Wiener Zeitung Nr. 157 auf S. 3:
" Linz, 11. Juli. In der heutigen Sitzung des hiesigen Gemeinderathes wurde der in Ober=Oesterreich geborne Componist Dr. Anton Bruckner unter Beifall einhellig zum Ehrenbürger von Linz ernannt." (###).
Das Musikalische Wochenblatt Nr. 29 verzeichnet auf S. 351f im »Chemnitzer Musikbrief« die Aufführung des Adagios der 7. Symphonie unter Pohle:
" Tagesgeschichte.
Musikbriefe.
Chemnitz, im Mai.
Die verflossene Concertzeit hat im streng conservativen Lager viel Staub aufgewirbelt. Die Hoffnung unserer fortschrittlich gesinnten Kunstfreunde, Hr. Capellmeister Max Pohle, hat als kräftiger Sturmwind oft hindurchgefegt, [... kompletter Text über den Link lesbar ... Nicodé war der Anlass], dass die besonders wichtigen Werke, welche in jenen Dresdener Concerten von Nicodé eingeführt wurden, kurz darauf auch in unseren etatmässigen Symphonieconcerten unter Max Pohle zum Vortrag gelangten. Da waren es denn in erster Linie die Namen Richard Strauss und Anton Bruckner, welche Befremden wachriefen, von Ersterem die grandiose symphonische Dichtung "Tod und Verklärung", von Letzterem das cismoll-Adagio aus der Edur-Symphonie. Es ist beispiellos, mit welch fast frivoler Schnellfertigkeit mitunter Kunstschöpfungen ersten Ranges, aber neueren Datums von sonst ernsterwägenden Männern verdammt werden. Der Principiengaul der classischen Unfehlbarkeit Einzelner und die irregeleitete Schwerfälligkeit der Mehrheit dem Unbekannten gegenüber hängen sich wie Bleigewichte an den Siegesflug des Genies. Allerdings machen es Strauss wie Bruckner der zeitgemässen Genussmenschengenügsamkeit nicht leicht. [... ausführlich über "Tod und Verklärung"...]. – Bruckner's von so unendlicher Erhabenheit und Feierlichkeit erfülltes Adagio fand man zu lang. Der unerschöpfliche Strom seiner innigen Gefühlssprache, wie solche am herzbewegendsten aus dem entzückenden Fisdur-Moderato heraustönt im steten Wechsel mit dem dem Geiste Richard Wagner's huldigenden, imposanten Tubenthema, die gewaltige Einheitlichkeit des fast nur durch Streichorchesterklang und die grosse Messingharmonie hervorgezauberten Orchestercolorits blieben bei der Mehrzahl unverstanden, ebenso der wehmuthsvolle Ausklang nach dem majestätischen Culminationspunkte, dort wo die einsame Flöte sich den verhauchenden Pianissimoklängen des Streichquartetts zum Ausdruck unheilbarer Trauer vermählt. Heil aber unserer neudeutschen Kunst, dass ihr noch Meister erstehen, die Solches zu schaffen vermögen! Ihre Zeit wird kommen, wo sie allgemein anerkannt werden; zu den Städten aber, wo sich trotz der kühlen Haltung der Majorität kleine, aber um so sicherere Asyle für ihre Pflege bilden, gehört auch unsere Stadt, dank dem Freimuth unserer Künstler, zuvörderst der thatkräftigen Initiative Max Pohle's und seiner vortrefflichen Capelle. [... über andere Konzerte ...].
(Schluss folgt.)" [Signatur am 19.7.1894: "Richard Holzhauer."] (a).
" Tagesgeschichte.
Musikbriefe.
Chemnitz, im Mai.
Die verflossene Concertzeit hat im streng conservativen Lager viel Staub aufgewirbelt. Die Hoffnung unserer fortschrittlich gesinnten Kunstfreunde, Hr. Capellmeister Max Pohle, hat als kräftiger Sturmwind oft hindurchgefegt, [... kompletter Text über den Link lesbar ... Nicodé war der Anlass], dass die besonders wichtigen Werke, welche in jenen Dresdener Concerten von Nicodé eingeführt wurden, kurz darauf auch in unseren etatmässigen Symphonieconcerten unter Max Pohle zum Vortrag gelangten. Da waren es denn in erster Linie die Namen Richard Strauss und Anton Bruckner, welche Befremden wachriefen, von Ersterem die grandiose symphonische Dichtung "Tod und Verklärung", von Letzterem das cismoll-Adagio aus der Edur-Symphonie. Es ist beispiellos, mit welch fast frivoler Schnellfertigkeit mitunter Kunstschöpfungen ersten Ranges, aber neueren Datums von sonst ernsterwägenden Männern verdammt werden. Der Principiengaul der classischen Unfehlbarkeit Einzelner und die irregeleitete Schwerfälligkeit der Mehrheit dem Unbekannten gegenüber hängen sich wie Bleigewichte an den Siegesflug des Genies. Allerdings machen es Strauss wie Bruckner der zeitgemässen Genussmenschengenügsamkeit nicht leicht. [... ausführlich über "Tod und Verklärung"...]. – Bruckner's von so unendlicher Erhabenheit und Feierlichkeit erfülltes Adagio fand man zu lang. Der unerschöpfliche Strom seiner innigen Gefühlssprache, wie solche am herzbewegendsten aus dem entzückenden Fisdur-Moderato heraustönt im steten Wechsel mit dem dem Geiste Richard Wagner's huldigenden, imposanten Tubenthema, die gewaltige Einheitlichkeit des fast nur durch Streichorchesterklang und die grosse Messingharmonie hervorgezauberten Orchestercolorits blieben bei der Mehrzahl unverstanden, ebenso der wehmuthsvolle Ausklang nach dem majestätischen Culminationspunkte, dort wo die einsame Flöte sich den verhauchenden Pianissimoklängen des Streichquartetts zum Ausdruck unheilbarer Trauer vermählt. Heil aber unserer neudeutschen Kunst, dass ihr noch Meister erstehen, die Solches zu schaffen vermögen! Ihre Zeit wird kommen, wo sie allgemein anerkannt werden; zu den Städten aber, wo sich trotz der kühlen Haltung der Majorität kleine, aber um so sicherere Asyle für ihre Pflege bilden, gehört auch unsere Stadt, dank dem Freimuth unserer Künstler, zuvörderst der thatkräftigen Initiative Max Pohle's und seiner vortrefflichen Capelle. [... über andere Konzerte ...].
(Schluss folgt.)" [Signatur am 19.7.1894: "Richard Holzhauer."] (a).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189407125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189407125letzte Änderung: Sep 27, 2023, 12:12