Die Deutsche Zeitung Nr. 8353 berichtet auf S. 2 von der Aufführung des Chores »Träumen und Wachen« [am 23.3.1895] und erwähnt auf S. 1 im Zusammenhang mit Liszts Graner Festmesse Bruckners 3. Symphonie.
" Chor-Concerte.
[...]
Das bedeutendste Concertereigniß in der zweite Hälfte März war die Aufführung der Graner Messe Franz Liszt's durch den Akademischen Wagner=Verein. [... hohes Lob für die Aufführung, ausführliche Besprechung des Werks ... zwei Töne] bilden ohne Harmonie im Einklang auf das Wort Amen gesungen den unmittelbaren Schluß der Messe. Das a durch einen ganzen Takt feierlich ausgehalten, das d als Viertelnote wie ein Keulenschlag niedersausend . . . man kann nicht mit einfacheren Mitteln eine gewaltigere Wirkung hervorbringen. L. A. Zellner nennt die zwei Noten in seiner noch jetzt höchst lesenwerten Monographie über die Graner Messe (1858 bei Manz in Wien erschienen) ein in alle Welt hinausgerufenes, begeistertes "Ich glaube". Wir aber wissen, daß mit eben diesem a und d als unbegleiteter Dominante und Tonica gedacht, in gleich großartiger Weise auch der Schluß eines neueren Instrumentalwerkes erreicht wurde: der D-moll=Symphonie (Nr. 3) unseres genialen Bruckner. Auch in der Auffassung des Meßtextes begegnen sich häufig der letztgenannte Meister und Franz Liszt. Beide nehmen eben ihren Ausgang von dem eigentlichen musikalischen Jupiter des Jahrhunderts, von Beethoven und dessen unsterblicher "Missa solemnis". In unserem heutigem Berichte lassen sich der überraschend geglückten Musikaufführung des Wagner=Vereines am besten die drei nicht minder gelungenen Concerte anreihen, welche vom 23. bis 25. März unmittelbar hintereinander unsere drei vornehmsten Männergesangvereine, nämlich der "Akademische", der eigentliche Wiener Männergesangverein und der Schubertbund veranstalteten. Im Concert des "Akademischen" mußten zwei Neuheiten [...] wiederholt werden. Zierden der Vortragsordnung bildeten auch Meister Bruckner's sinnige Festgabe zur 100. Geburtstagsfeier Grillparzer's "Träumen und Wachen" [...] Alles wurde unter Dr. Neubauer's sorgfältiger Leitung vortrefflich gesungen." [... Kritik an der französischen Zugabe der Sängerin Türk-Rohn ... über die zwei anderen Chorkonzerte ...].
Theodor Helm." (*).
" Chor-Concerte.
[...]
Das bedeutendste Concertereigniß in der zweite Hälfte März war die Aufführung der Graner Messe Franz Liszt's durch den Akademischen Wagner=Verein. [... hohes Lob für die Aufführung, ausführliche Besprechung des Werks ... zwei Töne] bilden ohne Harmonie im Einklang auf das Wort Amen gesungen den unmittelbaren Schluß der Messe. Das a durch einen ganzen Takt feierlich ausgehalten, das d als Viertelnote wie ein Keulenschlag niedersausend . . . man kann nicht mit einfacheren Mitteln eine gewaltigere Wirkung hervorbringen. L. A. Zellner nennt die zwei Noten in seiner noch jetzt höchst lesenwerten Monographie über die Graner Messe (1858 bei Manz in Wien erschienen) ein in alle Welt hinausgerufenes, begeistertes "Ich glaube". Wir aber wissen, daß mit eben diesem a und d als unbegleiteter Dominante und Tonica gedacht, in gleich großartiger Weise auch der Schluß eines neueren Instrumentalwerkes erreicht wurde: der D-moll=Symphonie (Nr. 3) unseres genialen Bruckner. Auch in der Auffassung des Meßtextes begegnen sich häufig der letztgenannte Meister und Franz Liszt. Beide nehmen eben ihren Ausgang von dem eigentlichen musikalischen Jupiter des Jahrhunderts, von Beethoven und dessen unsterblicher "Missa solemnis". In unserem heutigem Berichte lassen sich der überraschend geglückten Musikaufführung des Wagner=Vereines am besten die drei nicht minder gelungenen Concerte anreihen, welche vom 23. bis 25. März unmittelbar hintereinander unsere drei vornehmsten Männergesangvereine, nämlich der "Akademische", der eigentliche Wiener Männergesangverein und der Schubertbund veranstalteten. Im Concert des "Akademischen" mußten zwei Neuheiten [...] wiederholt werden. Zierden der Vortragsordnung bildeten auch Meister Bruckner's sinnige Festgabe zur 100. Geburtstagsfeier Grillparzer's "Träumen und Wachen" [...] Alles wurde unter Dr. Neubauer's sorgfältiger Leitung vortrefflich gesungen." [... Kritik an der französischen Zugabe der Sängerin Türk-Rohn ... über die zwei anderen Chorkonzerte ...].
Theodor Helm." (*).
Soirée bei Ministerpräsident Alfred III. Fürst zu Windisch-Grätz und Fürstin zu Windisch-Grätz um 9 Uhr. Bruckner war dazu eingeladen worden (**).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189504025, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189504025letzte Änderung: Jun 14, 2023, 13:13