zurück 14.5.1895, Dienstag ID: 189505145

Von der Enthüllung der Ansfeldener Bruckner-Gedenktafel am 12.5.1895 berichten
 
die Allgemeine Zeitung München Nr. 133, Abendblatt, auf S. 1:
"    *Linz, 13. Mai. Gestern Nachmittag fand in dem reich beflaggten Orte Ansfelden bei St. Florian die Enthüllung der von der Liedertafel "Frohsinn" auf Bruckners Geburtshaus angebrachten Gedenktafel statt. Dort wurde der Meister im Jahre 1824 geboren und wirkte auch als Schulgehülfe daselbst. Der Feier wohnte ein zahlreiches Publicum aus Linz und Umgebung bei. Reichsrathsabgeordneter und Bürgermeister von Ansfelden Plaß begrüßte die Liedertafel "Frohsinn" und gedachte in warmen Worten Bruckners. Vor dem Hause – es ist das gegenwärtige Schulhaus – ertönte ein feierlicher Chor, worauf Stadtrath Milbeck, der Vorstand der Liedertafel, die Festrede hielt, nach welcher die Hülle unter brausenden Hochrufen auf Bruckner fiel." [Text nahezu identisch mit dem der Neuen Freien Presse vom 13.5.1895] (*),
 
"     * [Gedenktafel am Geburtshaus Bruckner's.] Letzten Sonntag Nachmittags fand in Ansfelden, das herrlich beflaggt war, die Enthüllung der von der Liedertafel "Frohsinn" an Bruckner's Geburtshaus angebrachten Gedenktafel statt. Dort hat Dr. Anton Bruckner seinerzeit als Schulgehilfe gewirkt. Der Feier wohnte ein zahlreiches Publikum aus Linz und Umgebung bei. Der Verein "Frohsinn" nahm Theil und gedachte Bruckner's als Sohn des Ortes. Vor dem Schulhause ertönte ein feierlicher Chor, worauf der Vorstand der Liedertafel die Festrede hielt. Hierauf fiel die Hülle. Brausende Hochrufe erschollen nun auf Bruckner. Auch der Regenschori hielt Namens des Stiftes St. Florian eine Rede. Mit einem "Hoch!" auf den Kaiser und der Volkshymne schloß die schöne Feier."(**),
 
der Tagesbote aus Mähren und Schlesien Nr. 11 auf S. 3:
"Tages-Neuigkeiten.
(Anton Bruckner-Feier) Aus Linz wird gemeldet: Vorgestern nachmittag fand in dem reich beflaggten Orte Ansfelden bei St. Florian die Enthüllung der von der Liedertafel "Frohsinn" auf Bruckner's Geburtshaus angebrachten Gedenktafel statt. Dort wurde der Meister im Jahre 1824 geboren und wirkte auch als Schulgehilfe daselbst. Der Feier wohnte ein zahlreiches Publicum aus Linz und Umgebung bei. Reichsraths-Abgeordneter und Bürgermeister von Ansfelden, Plaß begrüßte die Liedertafel "Frohsinn" und gedachte in warmen Worten Bruckner's. Vor dem Hause, es ist das gegenwärtige Schulhaus, ertönte ein feierlicher Chor, worauf Stadtrath Milbeck, der Vorstand der Liedertafel, die Festrede hielt, nach welcher die Hülle, unter brausenden Hochrufen auf Bruckner, fiel." (***),
 
die Linzer Tages-Post Nr. 111 auf S. 2f:
"                          Bruckner=Feier.
                                           Linz,
13. Mai.
     Würdiger hätte die Liedertafel "Frohsinn" ihre Jubelfeier aus Anlass ihres 50jährigen Bestandes nicht beschließen können, als durch die gestern dem großen Tondichter Dr. Anton Bruckner dargebrachte Ehrung und Huldigung. Nach dem stillen Dorfe Ansfelden zog der "Frohsinn" hinaus, um jenes Haus dem Gedenken der Nachwelt zu erhalten, in welchem der gefeierte Componist, der Sohn unserer Heimat, vor 71 Jahren das Licht der Welt erblickte.
     An dem freundlichen Schulhause, und zwar auf der dem Pfarrhofe zugekehrten Seite, blinkt die weiße Marmortafel, welche in schwarzen und goldenen Lettern verkündet, dass dieses Haus und dieser Ort einen bedeutenden Mann hervorgebracht hat. [... Ablauf des Festes ... Ansprachen etc. von Plaß, Deubler, Brauneis, Milbeck ... anwesend: Ignaz Bruckner ... Bruckner-Hymne von Floderer (Text Kerschbaum), Text der Rede Milbecks (Biographisches zu Bruckner, Verbindung zu Linz und zum "Frohsinn", Orgelreisen 1868 [sic], Ehrendoktorat, Ehrenbürgerwürde, Ansprache Milbecks vom 15.4.1886), Enthüllung der vom Steinmetzen Binder hergestellten Gedenktafel, Text der Inschrift, Hoch auf den Kaiser, Dauer 15:30 bis 16:00 Uhr, Herzogs Gastgarten, Ende 18 Uhr, Separatzug nach Linz (ca. 150 Personen) ...]
     Das erhebende Fest, welches in dem freundlich gelegenen Pfarrorte gefeiert wurde, wird jedem Theilnehmer in bester Erinnerung bleiben. Möge der gefeierte Componist sich noch viele Jahre bei gesundem Körper und frischem Geiste dieser Ehrung erfreuen!" [keine Signatur] (°),
 
das Linzer Volksblatt Nr. 111 auf S. 4 (die Rubrik ist datiert "13. Mai."):
"    – Bruckner=Feier. Es war ein glücklicher und überaus sinniger Gedanke des Ausschusses der Liedertafel "Frohsinn", das fünfzigjährige Jubiläum mit einer "Bruckner=Feier" abzuschließen, beziehungsweise ihrem Ehrenmitgliede und einstigen verdienstvollen Chormeister eine Gedenktafel an dessen Geburtshause zu errichten. Gestern, Sonntag den 12. d. M., fand nun in Ansfelden die feierliche Enthüllung der Gedenktafel statt. [... anwesende Vereine und Personen (Bgm. Plaß, Deubler, Pfarrer Zauner) ... Ablauf der Feier (Grußworte von Plaß und Deubler, Brauneis (Liedertafel St. Florian), Festzug zum Schulhaus, Bruckner-Hymne (Text von Kerschbaum), Ansprache von Milbek [sic] ½ Stunde, Text der Inschrift ...] – Nach der Enthüllung der aus weißem Marmor angefertigten Gedenktafel intonierte der "Frohsinn" Beethovens "Ehre Gottes", worauf ein von Herrn Plaß ausgebrachtes dreifaches Hoch auf Se. Majestät den Kaiser, welches bei den Festgästen begeisterten Wiederhall [sic] fand, den würdigen Abschluss der Festfeier machte. [... in Herzogs Gasthausgarten, Ansfeldener Musikkapelle unter Schulleiter Albrecht, Ende 18 Uhr ...]. Die Feier nahm, wie bereits erwähnt, einen sehr würdigen Verlauf, und gebürt für die Veranstaltung und so exacte Durchführung derselben der Liedertafel "Frohsinn" und ihrem bewährten Vorstande, Stadtrath Milbek, der Dank und die Anerkennung aller Verehrer und Schätzer des heimatlichen Tonheroen Dr. Anton Bruckner." (°°)
 
und der Brünner Tagesbote Nr. 112 auf S. 4:
     "(Anton Bruckner-Feier.) Aus Linz wird gemeldet: Vorgestern nachmittags fand in dem reich beflaggten Orte Ansfelden bei St. Florian die Enthüllung der von der Liedertafel »Frohsinn« auf Bruckner’s Geburtshaus angebrachten Gedenktafel statt. Dort wurde der Meister im Jahre 1824 geboren und wirkte auch als Schulgehilfe daselbst. Der Feier wohnte ein zahlreiches Publicum aus Linz und Umgebung bei. Reichsraths-Abgeordneter und Bürgermeister von Ansfelden, Plaß, begrüßte die Liedertafel »Frohsinn« und gedachte in warmen Worten Bruckner’s. Vor dem Hause, es ist das gegenwärtige Schulhaus, ertönte ein feierlicher Chor, worauf Stadtrath [Johann] Milbeck, der Vorstand der Liedertafel, die Festrede hielt, nach welcher die Hülle, unter brausenden Hochrufen auf Bruckner, fiel." (°°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189505145, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189505145
letzte Änderung: Aug 23, 2023, 10:10