Die Reichspost Nr. 202 äußert sich auf S. 1f zur kommenden Konzertsaison, signiert "G. v. B." [Gaigg von Bergheim]:
"Unsere Wünsche für die nächste Musiksaison.
Bald wird für den Musikreferenten die Zeit des >procul negotiis< vorüber sein und die einzelnen Concerte werden sich nach und nach bescheiden anmelden, bis sie sich in der Mitte der Saison wieder voraussichtlich zur wahren Hochfluth steigern werden. [...]
Bald wird für den Musikreferenten die Zeit des >procul negotiis< vorüber sein und die einzelnen Concerte werden sich nach und nach bescheiden anmelden, bis sie sich in der Mitte der Saison wieder voraussichtlich zur wahren Hochfluth steigern werden. [...]
[... Wünsche zur Hofoper ...]
Zu den ersten musikalischen Schöpfungen unserer Stadt gehören unstreitig die "philharmonischen" Concerte. Der Stil derselben ist seit Jahren - und dies mit vollem Recht - ein conservativer. Immer werden unsere classischen Tonwerke eines Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Schumann sowie die der neuen Epoche angehörenden Schöpfungen von Brahms und Bruckner den Grundstock der großen Concerte bilden und es zeigt sich der Wille des Volkes, >vox populi<, auch stets an dem Jubel, mit dem solche unsterbliche Werke aufgenommen werden. [... Gesellschaftskonzerte und Singverein, Kammermusik ("und ein ganz vorzügliches Damen=Quartett"), Solokonzerte (Bösendorfer-Saal bis 1.4.1896 (!) gebucht), zu oft im "ausgetretenen Geleise" ...]
[... "Wunderknaben" ...] – Und so treten wir dann wieder ein in die nächste Saison mit "frischen Muth und neuer Kraft"! G. v. B."
Zu den ersten musikalischen Schöpfungen unserer Stadt gehören unstreitig die "philharmonischen" Concerte. Der Stil derselben ist seit Jahren - und dies mit vollem Recht - ein conservativer. Immer werden unsere classischen Tonwerke eines Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn und Schumann sowie die der neuen Epoche angehörenden Schöpfungen von Brahms und Bruckner den Grundstock der großen Concerte bilden und es zeigt sich der Wille des Volkes, >vox populi<, auch stets an dem Jubel, mit dem solche unsterbliche Werke aufgenommen werden. [... Gesellschaftskonzerte und Singverein, Kammermusik ("und ein ganz vorzügliches Damen=Quartett"), Solokonzerte (Bösendorfer-Saal bis 1.4.1896 (!) gebucht), zu oft im "ausgetretenen Geleise" ...]
[... "Wunderknaben" ...] – Und so treten wir dann wieder ein in die nächste Saison mit "frischen Muth und neuer Kraft"! G. v. B."
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189509045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189509045letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11