zurück 1.1.1896, Mittwoch ID: 189601015

Kritik von Alphonce Maurice über die Dresdner Aufführung der 8. Symphonie am 19.12.1895 [recte: 18.12.1895] in der Österreichischen Musik- und Theaterzeitung 8 (1895/96), Nr. 8/9, S. 11 (*).
S. 13 bringt eine Berichtigung zum Artikel von Theodor Helm über Bruckners Dirigenten [am 15.12.1895] (*a)
und verzeichnet die Aufführung der 4. Symphonie in Frankfurt [am 18.12.1895] (*b).

Kontoauszug der Privaten Allgemeinen Österreichischen Bodencredit-Anstalt über 165 fl Guthaben (**).

Die Linzer Tages-Post Nr. 1 erwähnt in ihrem Rückblick auf das Jahr 1895 auf S. 4f auch die Aufführung der 4. Symphonie durch den Linzer Musikverein [am 27.10.1895]:
"                   Rückblicke.
     Sylvesterabend, der letzte des scheidenden Jahres! Um des Lichtes gesellige Flamme sitzen heute fröhlich die Hausgenossen und klingen mit dem [sic] Punschgläsern an, während von den Thürmen der Stadt Linz die zwölfte Stunde feierlich ertönt. Prosit Neujahr! Tausende rufen's beim schäumenden Biere in raucherfüllten Wirtsstuben.
     Zu solcher Zeit ist es wohl gestattet, auch des scheidenden Jahres nicht zu vergessen [... Wetter, Festlichkeiten, Handel und Verkehr, Stadtbild, Versammlungen, Militär, Landestheater ...].
     In den Concerten wurde den Musikfreunden an der blauen Donau manches Interessante dargeboten. Außer den zwei Kammermusikconcerten im Frühjahre und im Herbste, fanden zwei Concerte des tüchtigen Musikvereines statt, in deren einem Bruckners romantische Symphonie gut zur Ausführung gelangte. Das gewaltige Organ des Herrn Reichmann und die blühende Stimme der Herrn Schrödter gewährten in zwei Concerten großen Genuss. [... weitere Konzerte ... keine großen Werke,] weil der einzige hiefür ausreichende Raum, die herrliche Volksfesthalle, auf mehrere Jahre nicht mehr benützt werden kann.
     [... literarische Vorträge ... wir] rufen dem kommenden Schaltjahre ein fröhliches "Prosit!"! zu." [keine Signatur] (***).

Die Aufführung der 4. Symphonie am 5.1.1896 wird in mehreren Zeitungen angekündigt:

im Fremdenblatt Nr. 1 auf S. 10:
„     – Die Philharmoniker bringen in ihrem 5. Abonnementskonzerte Sonntag den 5. Jänner, Mittags halb 1 Uhr, im großen Musikvereinssaale folgende Werke zur Aufführung: [... Mozart, Strauss, Mendelssohn ...] Bruckner: Symphonie (romantische) in Es-dur Nr. 4 (erste Aufführung in den philharmonischen Konzerten)." (°a)

und in der Österreichischen Volkszeitung Nr. 1 auf S. 9:
"Theater- und Kunstnachrichten.
[...]
     – Die Philharmoniker bringen in ihrem 5. Abonnementskonzerte Sonntag, den 5. Jänner, Mittags halb 1 Uhr im großen Musikvereinssaale folgende Werke zur Aufführung: [... Mozart, Strauss, Mendelssohn ...] Bruckner: Symphonie (romantische) in Es-dur Nr. 4. Erste Aufführung in den philharmonischen Konzerten." (°b).

Die Ostdeutsche Rundschau Nr. 1 berichtet auf S. 9 von der Aufführung des »Locus iste« durch den Wiener Akademischen Wagner-Verein unter Josef Schalk:
"     Akademischer Wagner-Verein. Das Zustandekommen des zweiten internen Musikabends war mit mancherlei, hauptsächlich durch die unmittelbar vorausgehenden Feiertage hervorgerufenen Schwierigkeiten verbunden, und das hatte den Ausfall mehrerer geplanter Stücke zur Folge. Umsomehr hatte diesmal der Vereinschor, welcher nur zu oft zur Rolle eines Lückenbüßers herabgedrückt wird, unter der feinsinnigen Leitung Prof. Schalk's Gelegenheit, hervorzutreten. Er erfreute durch die zarte Wiedergabe des alten Weihnachtsliedes "Es ist ein Reis entsprungen" von Praetorius (eigentlich Schulze, 1571–1621), von Mozart's ewig schönem "Ave verum" und Bruckner's "Locus iste" mit seinen eigenartigen Mozartischen Anklängen. Zum Schlusse sang er auch den Schlußchor aus "Tannhäuser" mit Schwung. [... Frau Kaulich, Irene von Brennerberg ...] Die Herren Prof. Schalk und Foll spielten den schönen Dreikönigsmarsch aus Liszt's "Christus", einem Werke, das leider seit Jahrzehnten für Wien verschollen ist.      Hagen." (°°).

"De Hollandsche revue" Jg. 1 erwähnt in einer Zeitschriften-Umschau auf S. 809f (= S. 61f) auch "Die Gesellschaft" mit einem Aufsatz von Max Graf über Bruckner:
"          DIE GESELLSCHAFT.
[...]
    Bij een portret van wijlen Anton Bruckner, een spitsen, zeer karakteristieken pop, levert Max Graf een studie vol waardeering over Bruckner's enorme muzikale gaven.
     De ouden rekenen Bruckner tot de jonge hervormers. Van hem hoorden zij het eerst het breede geluid van een nieuw, hen vreemd leven, dat door zijn werken schalt. De jongen noemen hem den meester, want hij heeft het nieuwe leven in den eeuwigen vorm gegoten." (°°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189601015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189601015
letzte Änderung: Dez 10, 2023, 10:10