Die Agramer Zeitung Nr. 44 kündigt auf S. 5 die Aufführung des "Te deum" am 23.3.1896 an:

"    – (Der Dank der Stadt Laibach.) Man berichtet aus Laibach: Der aus 170 Sängern und Sängerinnen bestehende Chor des hiesigen Musikvereins "Glasbena matica" hat beschlossen, der Stadt Wien den Dank für ihre wirksame Hilfeleistung bei der durch die Erdbeben=Katastrophe geschaffenen Nothlage in solenner Weise auszudrücken; der genannte Musikverein wird zwei Concerte in Wien veranstalten, die am 23. und 25. März d. J. im großen Musikvereinssaale stattfinden werden und deren Erträgniß dem Wiener Armenfonds, dem Verein vom Rothen Kreuz und der Wiener Freiwilligen Rettungsgesellschaft zufließen soll. Die Mitglieder des Vereins werden in Nationalcostümen auftreten und unter Leitung des Dirigenten Hubad im ersten Concert Compositionen von Gallus, einen krainischen Componisten des sechzehnten Jahrhunderts, in Wien noch nicht aufgeführte Chorwerke von Dvorak und Fibich und das Tedeum von Bruckner bringen. Im zweiten Concert wird Dworak's "Geisterbraut"aufgeführt. Die Mitwirkung des in Leipzig engagirten Tenors Bucar, eines Slovenen, sowie des Hofopern=Orchesters ist gesichert. [... in heutiger Sitzung des Gemeinderats beschlossen ...]." (*).

Einen ausführlicheren Bericht dazu liefert die in Marburg erscheinende Südsteirische Post Nr. 16 auf S. 3:
"     Laibach, 20. Februar. (O.=C.) [Unsere »Glasbena Matica« in Wien. – Staatsgewerbeschule in Laibach. – »Narodni dom.«] Wenn wir heute, wo die Demolirungsarbeiten kaum ihren Anfang genommen haben, durch die Straßen Laibachs wandeln, so gähnt uns überall ein Bild der Verwüstung entgegen; ein große Anzahl von Häusern ist schon niedergerissen, eine noch größere Anzahl zum Abtragen bestimmt; [... aus Wien kamen die ersten Hoffnungsschimmer ... Spendenbereitwilligkeit ...] Um nun Wien und dem ganzen Reiche den Dank der Laibacher Bevölkerung für die großartige Hilfeleistung würdig zum Ausdruck zu bringen, entschloß sich unsere »Glasbena Matica«, unter den Auspicien des Laibacher Gemeinderathes am 23. und 25. März im großen Saale des Musikvereines in Wien, zwei Wohlthätigkeitsconcerte zu veranstalten, deren Erträgniß zu gleichen Theilen den Armen Wiens, der österreichischen Gesellschaft vom "rothen Kreuze" und der Wiener Rettungsgesellschaft gewidmet werden soll. [...] Die Zahl der Sänger und Sängerinnen des gemischten Chores, welche im Concerte mitwirken werden, dürfte die Zahl von 170 erreichen. Die Concerte finden unter Mitwirkung des k. k. Hofopernorchesters und hervorragender solistischer Kräfte statt. Zur Aufführung gelangen das "Te Deum" von Bruckner, Dvorak's "Mrtvaski zenin", Fibich's "Spomladanska romanca, Werke von Gallus, Chöre von slovenischen Componisten und slovenische Volkslieder. Die ausgezeichneten Leistungen des Chores sind bekannt und wir sind fest überzeugt, daß er die Feuerprobe in Wien mit Ehren bestehen wird.
     In der heutigen Sitzung [... Gemeinderat zu Gewerbeschule und "Narodni dom" (bereits dort Maskenball) ...]. Ein günstiges Omen für die Zukunft!                  N." (**).