(17.4.1896? Von Meißner geschriebener (*a)) Brief Bruckners an Franz Bayer in Steyr:
Dankt [für die Aufführung der d-moll-Messe?], sendet 5 Dukaten. Er sei leider wieder meistens zu Bett. Grüße an sein Patenkind Anton und [dessen Vater] Zachhuber. Bittet auf Briefe jetzt zu verzichten (*).
Im Nachruf auf Victor Tilgner im Neuen Wiener Tagblatt Nr. 106 wird auf S. 2 Bruckner [IKO 55] erwähnt:
" Victor Tilgner.
Myšlbek, der hervorragendste Bildhauer Böhmens, ist gestern hier eingetroffen, um für das ihm soeben verliehene Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft den Dank abzustatten. Er trat in die Thüre bei Minister Gautsch, als diesem die eben telephonisch eingelangte Meldung überbracht wurde, Tilgner sei gestorben. [...]
[... über Tilgners Bedeutung, kunstgeschichtliche Einordnung, Biographisches, einzelne Werke ...].
Wir sehen den Künstler nun auf der Höhe seines Schaffens, [...]. Dabei blieb aber das Porträt, von dem er seinen Ausgang genommen hatte, seine ureigenste Domäne, hier fußte er, hier war die Wurzel seiner Kraft. Da war doch Keiner, den er nicht charakteristisch zu sehen verstand; er klügelte nicht und spintisirte nicht über seine Arbeit – er griff kühn zu und brachte ihn lebendig heraus. Oft geradezu monumental, wenn der Mann danach war: So Bruckner, Graf Zichy und Carl Kayser. An Makart, den geliebten Freund, wandte er sein allerbestes Können – man erinnert sich der imposanten Barockbüste aus geglättetem Marmor, die das größte Aufsehen machte, als Tilgner sie im Künstlerhause zur Ausstellung brachte. [... Schilderung des Ateliers, in dem die Büsten entstanden ...] – die markantesten Vertreter der Wissenschaften und Künste, Alle hat sie Tilgner in lebensvollster Treue porträtirt und jedes einzelne Werk trägt den unverkennbaren Stempel Tilgner's in seiner flotten, frischen Auffassung und Mache. [... Tilgners Arbeitsweise (dabei ständiges Plaudern ...]
[... weitere Arbeiten (Platz- und Parkgestaltung, Grabmäler ... am Mittwoch letzte Arbeit am Mozart-Denkmal, wo er] zu Dumba sprach: "Gott sei Dank, wir sind fertig!"
Fr. Stern." (**).
" Victor Tilgner.
Myšlbek, der hervorragendste Bildhauer Böhmens, ist gestern hier eingetroffen, um für das ihm soeben verliehene Ehrenzeichen für Kunst und Wissenschaft den Dank abzustatten. Er trat in die Thüre bei Minister Gautsch, als diesem die eben telephonisch eingelangte Meldung überbracht wurde, Tilgner sei gestorben. [...]
[... über Tilgners Bedeutung, kunstgeschichtliche Einordnung, Biographisches, einzelne Werke ...].
Wir sehen den Künstler nun auf der Höhe seines Schaffens, [...]. Dabei blieb aber das Porträt, von dem er seinen Ausgang genommen hatte, seine ureigenste Domäne, hier fußte er, hier war die Wurzel seiner Kraft. Da war doch Keiner, den er nicht charakteristisch zu sehen verstand; er klügelte nicht und spintisirte nicht über seine Arbeit – er griff kühn zu und brachte ihn lebendig heraus. Oft geradezu monumental, wenn der Mann danach war: So Bruckner, Graf Zichy und Carl Kayser. An Makart, den geliebten Freund, wandte er sein allerbestes Können – man erinnert sich der imposanten Barockbüste aus geglättetem Marmor, die das größte Aufsehen machte, als Tilgner sie im Künstlerhause zur Ausstellung brachte. [... Schilderung des Ateliers, in dem die Büsten entstanden ...] – die markantesten Vertreter der Wissenschaften und Künste, Alle hat sie Tilgner in lebensvollster Treue porträtirt und jedes einzelne Werk trägt den unverkennbaren Stempel Tilgner's in seiner flotten, frischen Auffassung und Mache. [... Tilgners Arbeitsweise (dabei ständiges Plaudern ...]
[... weitere Arbeiten (Platz- und Parkgestaltung, Grabmäler ... am Mittwoch letzte Arbeit am Mozart-Denkmal, wo er] zu Dumba sprach: "Gott sei Dank, wir sind fertig!"
Fr. Stern." (**).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189604175, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189604175letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11