Aufführung des »Germanenzug« um 17 Uhr bei der Festliedertafel des Neubauer Männergesangvereins »Sängerlust« unter Rudolf Kaiser anlässlich der 25jährigen Jubiläumsfeier in Weigls Katharinenhalle im Dreherpark in Meidling. Es wirkt die Radfahrerkapelle unter Leitung von W. Zit mit (*).

Die Dementierung der angekündigten Universitätsvorlesungen wird bekanntgegeben

im Alpen-Boten Nr. 76 auf S. 3:
"            Verschiedenes.
                           Steyr, 19. September.
     (Dr. Anton Bruckner.) Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß Professor Dr. Anton Bruckner sich nunmehr gänzlich erholt habe, und daß er sogar ein Colleg an der Universität angekündigt hat. Was den letzteren Umstand betrifft, wird nun neuerlich mitgetheilt, daß an eine Wiederaufnahme der Vorlesungen nicht gedacht werden kann, da die Genesung Bruckners wohl eine erfreulich fortschreitende ist, daß er aber körperlich viel zu schwach sei, um seine Lehrtätigkeit ausüben zukönnen." (**)

und in der Steyrer Zeitung Nr. 76 auf S. 3 bekanntgegeben:
"                        Localnachrichten.
                                  Steyr, am 19. September 1896.
[...]
     Dr. Anton Bruckner. Vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß Professor Dr. Anton Bruckner sich nunmehr gänzlich erholt habe, und daß er sogar ein Colleg an der Universität angekündigt hat. Was den letzteren Umstand betrifft, wird nun aus Wien mitgetheilt, "daß an eine Wiederaufnahme der Vorlesungen in diesem Semester nicht gedacht werden kann, da die Genesung Bruckners wohl eine erfreulich fortschreitende ist, daß er aber körperlich viel zu schwach sei, um seine Lehrtätigkeit ausüben zu können." (***).

Die Neue Freie Presse Nr. 11521 meldet auf S. 7 das Erscheinen des Klavierauszugs des 4. Symphonie für zwei Klaviere [von Hermann Behn]:
»     Neue Musikalien. (Bericht der k. u. k. Hof=Musikalien=Handlung Albert J. Gutmann, Wien, Hofopernhaus.) Johannes Brahms, op. 121, Vier ernste Gesänge für eine Baßstimme; Anton Bruckner, Romantische Symphonie Es-dur, für zwei Claviere vierhändig bearbeitet; Anton Dvorak, Concert für Violoncell. Original und vierhändig; [...]« (°).

[ca. 20.9.1896] Bruckner spricht mit Meißner über den Begriff »Freundschaft«. Meißner sei der einzige von allen, der ihm bis zum Ende treue Dienste geleistet habe (°°).

Brief von Bernhard Ziehn an Hugo Kaun, vermutlich in Chicago geschrieben:
     Reagiert auf Kauns vorgestrigen Brief. Das Quartett und die Preiskomposition ["Normannenzug"?] habe er noch nicht studieren können. Sei der "Normannenzug" das Werk, das Zöllner, dem "Verfasser der albernen Festkantate "Die Neue Welt", nicht gefiel? Über die Entwürfe zu [Kauns] "Malers von Antwerpen". "Der Brief des Th. Th. [Theodor Thomas] lässt die Deutung zu, dass der Herr es ernstlich meint. Mir scheint, als ob Th. Th. mit der Auswahl der achten Symphonie Bruckners eine Niederträchtigkeit zu begehen vorhat. Seine bisherigen Äusserungen über Bruckners Musik gipfeln in den Ausdrücken "langweilig" und ["]lang". Bisher ist noch keinem Publikum und auch keinem Musiker ausser dem Herrn Th. irgendeine Brucknersche Symphonie langweilig vorgekommen. Aber die achte Symphonie ist sehr umfangreich, es ist die längste der Brucknerschen Symphonien, und bei ihrer Aufführung in Wien stand nichts weiter auf dem Programm. Sie werden nun verstehen was ich meine." (°°°).

The Brooklyn Daily Eagle Nr. 262 erwähnt Bruckner auf S. 16 in der 7. Spalte in einer statistischen Übersicht:
"BOSTON SYMPHONY ORCHESTRA.
Record of Work Done Since Its Organization in 1881.
     F. R. Comee, assistant manager of the Boston Symphony orchestra, has compiled some data regarding the work of the organization since its formation in 1881.
[... allgemeine Statistik, Komponisten- und Aufführungszahlen nach Ländern, Komponisten nach Aufführungszahlen (Beethoven 384, Wagner 266, Schumann 175 bis Boieldieu 6 ...].
     Four selections were played of each of the following composers: Busoni [... alphabetisch bis], Wieniawski; and two each of the following: [...], Boccherini, Bulow, Bruckner, Benoit, Cornelius [...], Zollner, Parker (H.), Parry.
     The record for the greatest number of performances of any selection is a tie between the "Unfinished Symphony" of Schubert and the "Prelude to the Mastersingers of Nuremberg" of Wagner. Each work was performed twenty-six times." (#).

Eine statistische Übersicht bringt auch die in Chicago erscheinende Zeitung The Inter Ocean Nr. 180 auf S. 14 in der 3. Spalte:
"A STRIKING SUMMARY
3,313 Selections in 752 Performances.
FIFTEEN YEAT'S RESULTS
The Modern and Classical Repertoire.
Record of the Boston Symphony Orchestra in Boston Music Hall.
     Two performances a week by the Boston Symphony Orchestra in Music Hall, Boston, during each season, for the firteen years since the founding of this organization by Mr. Henry L. Higginson in 1881 [... allgemeine Statistik, Komponisten- und Aufführungszahlen nach Ländern, Komponisten nach Aufführungszahlen (Beethoven 384, Wagner 266, Schumann 175 bis Boieldieu 6 ...].
     Four selections were played of each of the following composers: Busoni [... alphabetisch bis], Wieniawski; and two each of the following: [...], Boccherini, Bulow, Bruckner, Benoit, Cornelius [...], Zollner, Parker (H.), Parry. [...].
     The record for the greatest number of performances of any one selection is a tie between the "Unfinished Symphony" of Schubert and the "Prelude to the Mastersingers of Nuremberg" of Wagner, each work having been performed twenty-six times. [... auf Platz 2 Beethovens 3., 5., 6. und 7. Sinfonie mit 24 Aufführungen ...]
     [... am 10.11.1893 400. Geburtstag von Martin Luther (im Programmheft ein Faksimile von "Ein' feste Burg", Publikum sollte mitsingen) ...] This is the only time in the history of these concerts that such a request was made.
                                                  F. R. COMEE." (##).