zurück 23.11.1913, Sonntag ID: 191311235

Aufführung des Andante aus der f-Moll-Symphonie unter Göllerich im 2. Konzert des Linzer Musikvereins im Festsaal des Kaufmännischen Vereinshauses (*).

Aufführung der 2. Symphonie durch die Wiener Philharmoniker unter Felix Weingartner im 2. Philharmonischen Konzert im Großen Musikvereinssaal in Wien (**). Das Programmheft enthält eine vermutlich von Robert Hirschfeld stammende Erläuterung (**a). Solisten im Concerto grosso von Joan Manén sind Karl Prill und Joan Manén (Violine) und Joachim Nin (Klavier) (**b).

Schreiben des Bezirksgerichts St. Florian:
     Teilt Prälat Josef Sailer als Erbenvertreter in der Nachlasssache Ignaz Bruckner mit, dass am 22.11.1913 Theodor Hueber, auch in Vollmacht für Gustav und Anton Hueber, beim Bezirksgericht Vöcklabruck erklärt hat, mit der Verrechnung vom 14.11.1913 einverstanden zu sein. Unterzeichnet von Zawischa.
     Ein zweites Schreiben setzt fest, dass der Nachlass von Ignaz Bruckners auf Grund des Testaments vom 25.1.1900 dem Stiftsspital St. Johann in St. Florian, das sich am 1.3.1913 zum Erben erklärt hat, eingeantwortet wird. Die Verlassenschaftsabhandlung ist damit beendet. Unterzeichnet von Zawischa (***).

Artikel von August Göllerich in der Linzer Tages-Post Nr. 270 auf S. 11:
"     – Mit Bezug auf die Notiz "Ein unbekannter Sinfoniesatz Bruckners" in der gestrigen Nummer 269 der Linzer "Tages-Post" will ich nur kurz bemerken, daß dem Schreiber derselben ein neuer Irrtum zugestoßen ist. In Wahrheit wurde die "Sinfonie Nr. 0" als seine Zweite zur Gänze in Linz komponiert, wie mir Bruckner selbst mitgeteilt hat. Die auf den [sic] im Linzer Museum befindlichen Exemplare derselben vorhandenen, auch mir längst bekannten Bezeichnungen sind die Daten einer neuerlichen Wiener Durchsicht des Werkes, die wieder in Linz beendet wurde. Ist es denn möglich, daß ein innerlich näher Zusehender wirklich glauben könnte, die "Sinfonie Nr. 0" sei nach der großen dritten Linzer Sinfonie in C=Moll entstanden, die Bruckner später als seine Erste veröffentlicht hat, weil er der Welt nur Reifstes bieten wollte?    A. Göllerich." (°).

Auch die Buchbesprechung in The Pittsburgh Daily Post Nr. 75 auf S. 26 (= S. 8 des 2. Teils) erwähnt Bruckner (vgl. 8.11.1913), geht jedoch auch mit dem Sprachstil des Autors ins Gericht:
"MODERN SYMPHONIES..
     The third volume in the series, "Symphonies and Their Meaning," by Rhilip H. Goepp, has just been published by the Lippincotts of Philadelphia. It bears the sub-title "Modern Symphonies" and, while written in the flowery style characteristic of the previous volumes in the series, is a valuable work. But we do wish that Mr. Goepp would not try to describe the spirit of a musical work in poetical language. [... Beispiel "Dance Macabre" von Saint-Saens ...].
     And so the quotation might go on. It is all in the same strain. [... dennoch lesenswert ...]. Composers represented are Berlioz, Liszt, [... sechs Namen ...], Sibelius, Bruckner, Hugo Wolff, Gustav Mahler, Richard Strauss, [... sieben weitere ...]. There are many reproductions of themes." [keine Signatur] (°°).

 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 191311235, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-191311235
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11