zurück 17.11.1921, Donnerstag ID: 192111175

Die Innsbrucker Nachrichten Nr. 262 kündigen auf S. 4 die morgige Aufführung der 3. Symphonie an. Zusatz: Der Saal werde beheizt sein (*).

Die Reichspost Nr. 315 bringt auf S. 6 eine Kritik, signiert "W. Sto.", zur Aufführung der e-Moll-Messe unter Ferdinand Habel [13.11.1921] und erwähnt einen Ausspruch von Alban Schachleitner über die Wirkung dieser Messe im Dom (**).

Kurt Singer beginnt seine Konzertbesprechung "Lotteriespiel" im Berliner Volksblatt "Vorwärts" Nr. 542 auf S. 2 mit einer Buchempfehlung:
"     Alle Monate einmal gehen wir suchen nach dem großen Unbekannten, der das Zeug hat, uns mehr zu sagen [... Zufallslotterie ...]. Immer wieder wollen wir, wenn von der großen Kunst, von Feiertagen der Musik gesprochen wird, an Bruckner denken. Langsam wird der Interpret seiner Werke Nebensache, wenn er nur nicht deutelt und geheimnisvoll tut. Furtwängler, Wolff, Scheinpflug: alle fangen ihn an zu lieben. Den Bruckner-Gläubigen aber, die schon lange mit Herz und Seele ihm verschrieben sind, sei als bisher schönstes Vermächtnis seiner Gemeinde, als wundervoll tönendes Erlebnis der Bruckner-Seele, als tiefsinnigste, als Musikanalyse der Noten in die Tiefe dringende Erkenntnis seines Ewigkeitswertes und Welteinflusses die Bruckner-Psychographie Erich Schwebsch' ans Herz gelegt (Stuttgart, Verlag "Der kommende Tag"). Wie es in das Herz hineinklingt, so wird es herausklingen. Höret nur und glaubet nur! Bruckner wird der große Führer und Erlöser deutscher Musik werden, und seine Saiten, rein wie die der Majestät Bach, tönen Liebe im Erklingen für den, der ehrfurchtsvoll naht. Segen ruht auf dem Volk, das ihn erlebt.
     [... über Bachs h-Moll-Messe unter Siegfried Ochs etc. ...]." (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192111175, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192111175
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11