Artikel von Dr. Walter Nagelstock "Warum die Bruckner-Feier in Bad Kreuzen unterblieb" im Neuen Wiener Journal Nr. 11324 auf S. 22.
"Zu Pfingsten des Jahres 1864 befand sich der Dom- und Stadtpfarrorganist Anton Bruckner in Linz in einer noch unglücklicheren Seelenverfassung als sonst. [... in dieser Zeit [1864!] hätten Mayfeld und Herbeck Bruckner geraten, zur Kur zu gehen ... Zählzwang ... in Bad Kreuzen Brief an Josefine Lang gschrieben [sic! recte 16.8.1866 ...]
Der pensionierte Volksschuldirektor von Kreuzen, Mayer, teilt mir über den damaligen Kuraufenthalt Bruckners folgendes mit: Als Bruckner den Sommer 1864 zum erstenmal zur Heilung seiner kranken Nerven bei uns weilte, kamen eines Tages wandernde böhmische Musikanten in die Heilanstalt [... Bruckner flüchtete vor der Musik in die "Wolfsschlucht", Dr. Keyhl ließ ihn suchen ...] Einer der damals Suchenden lebt heute noch hochbejahrt in Kreuzen. Es ist der Hausbesitzer Karl Hörzenberger, der sich des Ereignisses noch genau erinnert. Bruckner kam noch zweimal, und zwar im Jahre 1868 [sic] und dann später noch einmal zur Kur nach Bad Kreuzen.
In Bad Kreuzen wird daher der Name Bruckners hoch in Ehren gehalten. [... geplant war eine Marmorgedenktafel, die unter Mitwirkung des Männergesangvereins von Grein enthüllt werden sollte. Hofschauspieler Höbling sollte einen Prolog von Hermann Heinz Ortner sprechen. Die Initiatoren des Festes seien aber abgeschreckt worden, weil der Nationalrat von Grein mitgeteilt habe, dass] die offiziellen Stellen deutlich abwinkten und für eine Bruckner-Feier nicht zu haben waren ..."
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192505315, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192505315letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11