zurück 23.12.1930, Dienstag ID: 193012235

Brief von Franz Schalk an Alfred Orel:
     Bestätigt, das Material zum Finale der 9. Symphonie [vgl. Brief vom 28.10.1929] zurückerhalten zu haben (*).

Brief von Roland Graßberger an Propst Vinzenz Hartl:
     Anmerkungen zu dessen Mitteilung zum Bruckner-Sarkophag vom 18.12.1930. Daraus Zitate: Man habe immer noch nicht entschieden, ein weiteres Gutachten einzuholen [Hochstetter gemeint?]. Der Vorsitzende der IBG [Max Auer] wünsche, "man soll die Leiche Bruckners möglichst in Ruhe lassen!" Ein gewiegter Spenglermeister werde den Zustand des inneren Sarges beurteilen. Primararzt Dr. Sternad werde auch zur Verfügung stehen - Zitatende.
     Die schonende und pietätvolle Art seines, Graßbergers, Vorgehens [5./6.7.1930] - ohne den Sarg zu öffnen - beweise , dass es ihm ferne lag, an der Leiche "herumzuexperimentieren". Der von ihm vorgeschlagene Anatom Prof. Hochstetter werde dem Stift ähnlich wie Graßberger entgegenkommen [vermutlich gemeint: kein Honorar] und auch so schonend und sachlich vorgehen. Wenn Auer die weitere Behandlung einem "gewiegten Spenglermeister" überlassen wolle, so sei er, Graßberger, nicht in der Lage, Ratschläge zu erteilen und sich bei einem Kollegen zu verwenden. Primarius Strnad [Sternad]  und der Spenglermeister trügen die Verantwortung für das Schicksal von Bruckners Leiche (**).

Hinweis auf die heutige Radioübertragung im Berliner Volksblatt "Vorwärts" Nr. 600 auf S. 6 (***).

Die Aufführung der 3. Symphonie durch das Berliner Funkorchester unter Alexander Michael Szenkar wird um 21:10 Uhr vom  Berliner Rundfunk und vom Sender Königswusterhausen übertragen. Der nächste Programmpunkt beginnt um 22:15 (Politische Zeitungsschau) (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 193012235, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-193012235
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11