zurück 29.1.1865, Sonntag ID: 186501295

Brief Bruckners an Rudolf Weinwurm:
   War 2mal als Freier erfolglos, Geschenk (Schubert-Noten) wurde abgewiesen. Es gebe keinen Klavierauszug zur d-moll-Messe. Empfiehlt [wen?] in Hernals und Darn (*) in Wien als Begleiter. Würde 100 fl. für eine gute Aufführung opfern (mußte zwar Versicherungsprämie zahlen, hat aber viele Schüler). Sendet eigene, besser lesbare Partitur. Arbeitet gerade an einer c-moll Symphonie (**). Fühlt sich als Welt- und Menschenfeind. Grüße von Alois Weinwurm.
[Am 1.2. Postscriptum.]

Literatur

Text bei 11/64-65,Nr.37 [vermutlich beim Stichwort »Hernals« lückenhaft], auszugsweise bei 34/314 und 1161/246, vermutlich auch bei 936/50f nach Auers Text (gleicher Lesefehler ”hübsch” statt ”bübisch”), Korrektur bei 936a/356 (= 936b/56)

Faksimile

52/48 (letzte Seite)

Archiv

1950 im Besitz von Mr. Walter Hinrichsen (52/48), 1997 noch in [demselben?] Basler Privatbesitz (691/40,Anm.27, 936/51)

Anmerkung

(*) Sicher recte »Dorn« [Ignaz Dorns elterliche und später auch seine eigene Wohnung befanden sich in Hernals (1123/148)]
(**) gemeint ist die jetzige 1. Symphonie. Bruckners Originalbrief enthält keine Numerierung (Hinweis: Der Zusatz »(2.)« bei »c-moll-Symphonie« ist eine Auer'sche oder ältere Hinzufügung und nicht im Original (siehe das Faksimile!) zu finden; an dieser angeblichen Numerierung durch Bruckner hat sich eine jahrelange Diskussion zur Chronologie der »Nullten« (d-Moll-Symphonie) genährt!).
   Bei 60/92 datiert 26.1.1865 (dort auch derselbe Lesefehler wie bei Auer: »hübsche« statt »bübische« Behandlung.

Bibliographie

Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 186501295, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-186501295
letzte Änderung: Jan 09, 2025, 23:23