zurück 9.11.1873, Sonntag ID: 187311095

Brief Bruckners an den Reichsrat (vermittelt durch Dr. Franz Groß):
     Über die Erfolge in Nancy, Paris und London, die Anerkennung durch Liszt und Wagner, dem die 3. Symphonie gewidmet ist, und die Aufführung der 2. Symphonie durch die Philharmoniker am 26.10.1873. Er müsse neben der Konservatoriums-Tätigkeit noch Lektionen geben, habe dadurch zu wenig Zeit zur Komposition. Bittet um eine lebenslängliche Unterstützung (*).

Beschluß des Abgeordnetenhauses am 7.5.1874, Bearbeitungsvermerk am 23.5.1874 (*a).
 
Die Deutsche Zeitung Nr. 668 schreibt auf S. 6:
     " - Anton Bruckner arbeitet gegenwärtig an einer neuen Symphonie in D-moll, welche Richard Wagner gewidmet ist und in einigen Monaten vollendet sein dürfte." (**).
 
Im Volksblatt für Stadt und Land Nr. 134 wird auf S. 1f die Aufführung einer Liszt-Messe am 1.11.1873 besprochen (signiert "C. K.") und dabei aus der Kritik von Ambros über die 2. Symphonie zitiert:
         "Die Krönungsmesse von Franz Liszt
     (aufgeführt in der k. k. Hofburgkapelle am 1. November 1873.)
       C. K. Wer sollte sich unter dieser Ankündigung nicht etwas Großartiges denken [... Enttäuschung ... Ambros gilt als unparteiisch und lauter und] sagte jüngst bei Besprechung der Aufführung von Bruckners neuer Symphonie: "Die Kritik muß ehrliche, offene Sprache führen, will sie nicht an der großen Lüge der modernsten Kunstzustände schuldbaren Antheil haben. Unser moderne Musik leidet an Maßlosigkeit, und diese wird am Ende der Tod der hipersthenisch gewordenen Kunst sein. Wie sich die Sachen anlassen, scheint es, daß wir nicht am Anfang einer glorreichen neuen Musik=Epoche stehen, sondern beim Ende aller Musik angelangt sind." (***).

(1. Gesellschaftskonzert unter Brahms mit Werken Beethovens und Händel (***)).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187311095, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187311095
letzte Änderung: Okt 02, 2023, 9:09