zurück 29.2.1876, Faschingsdienstag ID: 187602295

Ausführliche Besprechung der 2. Symphonie durch Eduard Schelle in der ”Presse” Nr. 59 auf S. 1, mit Erwähnung der durch ihre Widmung ausgezeichneten 3. Symphonie [derselbe Autor wie am 22.2.1876?]:
    »Feuilleton.
          Musik.

     Wahrlich, der Tondichter, der heutigentags den Trieb in sich fühlt, die Literatur der Symphonie zu erweitern und diesem Antriebe Folge leistet, verdient Bewunderung für seinen Muth. [...]
     Derartige Gedanken konnten sich Einem wol aufdrängen, als im letzten Gesellschaftsconcerte am Sonntag vor acht Tagen Herr Anton Bruckner seine Symphonie in C-moll unter eigener Leitung vorführte. Für uns war das Werk nicht mehr ganz neu [... über Vorzüge und Schwächen des Werkes ... Lob für Herbeck, der sich Bruckners annahm ... die Wagner-Symphonie wäre vorzuziehen gewesen ...] Wir aber können nur aufrichtig wünschen, daß Herr Bruckner, dessen Talent wir so schätzen, die Macht über sich gewänne, in den nächsten Schöpfungen mit seinen Spenden ökonomischer umzugehen und sich insbesondere nicht in zu weite Perspectiven zu verlieren; dann wird seine Begabung erst die rechten Früchte tragen. [über die restlichen Programmpunkte ... Signatur auf S. 2:] E. Schelle.«.


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 187602295, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-187602295
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11