zurück 1.7.1885, Mittwoch ID: 188507015

Brief Bruckners an den Stadtpfarrer in Steyr [Aichinger]:
    Bittet um die Erlaubnis, einen Teil der Ferien im Pfarrhof zu verbringen. Für die Arbeit an der 8. Symphonie brauche er ein Pianino. Er werde nächste Woche von Wien abreisen. Bittet um Antwort (*).

Kalendernotiz Bruckners (bei den Gebetsaufzeichnungen vom 8.9.1885, sicher vor dem 7.7.1885 geschrieben):
    »Aichinger, P Richter, Hirschfeld. [geschriebene Briefe]« (**).

Die Linzer Tages-Post Nr. 147 berichtet auf S.3, daß beim Sommerfest zu Gunsten des Deutschen Schulvereins [am 28.6.1885] Bruckners Chor »Mitternacht« [WAB 80] aufgeführt wurde:
    »Der Wiener Akademische Gesangverein in Linz.
         An denselben Tagen, da an zahlreichen anderen Orten Oesterreichs deutsche Feste gefeiert wurden und besonders in der Landeshauptstadt unserer Nachbarprovinz Mähren [... ausführliche Schilderung ...]
     Den musikalischen Glanzpunkt des Festes bildete die Matinée, welche Sonntag um 11 Uhr im Landestheater ein zahlreiches Publicum versammelte. [...]
     Das Programm bestand aus drei Chornummern vom Universitäts=Musikdirector Herrn Professor Weinwurm [... Engelsberg ... ], ferner von unserem Landsmanne Professor Anton Bruckner: „Um Mitternacht” und von Attenhofer: „Vale!” [...]
     Bruckners „Um Mitternacht” dürfte schon eine ältere Arbeit unseres genialen Landsmannes sein, sie verräth übrigens schon durch Tiefe der Gedanken, Neuheit der Formen und Ueberwiegen der Tonmalerei den heutigen gefeierten Symphoniker. Daß sämmtliche Chornummern unter der bewährten Leitung des hochgebildeten Musikers Weinwurm [...].
    [... Lorbeer für das Vokalquartett ...] Die gleiche Auszeichnung wurde auch Herrn Schaumann, welcher das Tenorsolo im Bruckner'schen Chore mit sympathischer Stimme und warmer Empfindung vortrug, und unserer hochgeschätzten heimischen Künstlerin Frau Schmidt=Allizar [...] zutheil. [...] « [keine Signatur] (***).

In Weimar sind Göllerich, Max van de Sandt und die Schwestern Stahr bei Direktor Erich Schmidt eingeladen. Neben Werken Liszts (mit Sandt auch vierhändig) spielt Göllerich das Adagio der 7. Symphonie "unter großer Bewunderung". Um Mitternacht wird auf seinen Geburtstag [2.7.1885] angestoßen (°).
 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188507015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188507015
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11