zurück 15.10.1885, Donnerstag ID: 188510155

Daniel de Lange dirigiert die 3. Symphonie in Amsterdam (*) in einem Konzert des »Apollo-Vereins« (*a); als Gesangssolist des Konzerts wirkt Meschaert mit (*b).

Die "Caecilia", algemeen muzikaal tijdschrift van Nederland, Jg. 42, Nr. 20, kündigt auf S. 198 dieses Konzert an:
"     De Maatschappij „Apollo" geeft op 15 Oct. haar eerste concert en als hoofdwerk maakt men dan eene symphonie van Brückner. Wij zijn zeer verlangend met dit werk kennis te maken, te meer daar de heer Dan. de Lange wel voor een goede uitvoering zal zorg dragen." (*c).

Hinweis in den Wiener Signalen Nr. 20, S. 163, auf die geplanten Aufführungen des Quintetts [7.1.1886] und des »Te deum« [10.1.1886]:
    » - Die diesjährigen Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde [...] 3. (10. Jänner 1886) [...] Bruckner: Tedeum für Soli, Chor und Orchester (erste Aufführung). [...]
    - Das Quartett Hellmmesberger und Söhne - aus künstlerischen Gründen in den kleinen Musikvereinssaal zurückkehrend - veranstaltet, wie alljährlich, so auch in diesem Winter sechs Kammermusikabende [...] Das Programm derselben enthält folgende Werke: [...] Bruckner: Quintett F-dur. [...]« (**).

Brief von Franz Wüllner an Brahms:
     "[...] Ich verstehe nicht Deine Bemerkung über die Jagd nach Novitäten [...] Ob der Dirigent eines großen Konzertinstitutes, wie die Gürzenich-Konzerte, nicht die Pflicht hat, Novitäten, die nicht talentlos oder aus schlechter Gesinnung hervorgegangen, sondern ehrlich, gutgemeint und von einer gewissen Bedeutung sind, auch dann aufzuführen, wenn sie seiner eigenen Anschauung nicht entsprechen, darüber laß mich heute nicht reden. [...]" (***).

Dass Bruckner auch in Norddeutschland kein Unbekannter mehr ist, beweist ein Bericht im Musikalischen Wochenblatt Nr. 43 auf S. 4:
     "Braunschweig. "Zweites Concert zum Besten des Abt-Denkmal-Fonds". - Das fand ich angekündigt, als mich mein Weg am 20. Sept. durch Braunschweig führte. [... warum diese Eile (Abt war am 31.1.1885 gestorben) ... über die Fragwürdigkeit einer Glorifizierung ...] Deutsch und immer deutsch führen die Herren im Munde, als ob nicht längst erkannt wäre, dass Das, was als deutsch sich fortwährend auf den Markt drängt und mit weihrauchduftenden Phrasen um sich wirft, am wenigsten diese ehrenvolle Bezeichnung verdient. Die würde eher einem Manne zukommen, der wie Ant. Bruckner, der fast Siebzigjährige, stets im Stillen gewirkt und geschaffen, und in dem nun plötzlich die Welt einen alle (?) Mitlebenden überragenden Symphoniker erkannt. So aber war Abt nicht. [... über Abts Bedeutung ... kein Wort über das Braunschweiger Konzert ...]" (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188510155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188510155
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11