zurück 4.6.1886, Freitag ID: 188606045

Brief Bruckners an Levi:
      Dankt für Levis Bemühungen [wegen Hans Richter und der 7. Symphonie], ist neugierig auf London. Er werde mündlich [in Bayreuth] von Hanslick und Brahms erzählen. In Sondershausen werde auf Riedels Veranlassung die 4. Symphonie und das Quintett aufgeführt. Er werde Riedel bitten, die Partitur an Schott zu senden. Freut sich auf ein Wiedersehen in Bayreuth (*).

In Sondershausen Musikfest des Allgemeinen Deutschen Musikvereins [3. - 6.6.1886] mit dem 1. und 3. Satz der 4. Symphonie unter Karl Schröder [4.6.1886] und [6.6.1886] dem vom Halir-Grützmacher-Quartett gespielten Quintett. Göllerich und Stradal überliefern eher ungünstige Urteile von Liszt und Lina Ramann über die Symphonie (**).
Diese Aufführung besucht [vermutlich] auch Otto Leßmann (**a).
Außerdem stehen auf dem Programm dieses Tages [in einem einzigen Konzert?] Werke von Berlioz (Symphonie phantastique), Becker (Ballade), Arthur Bird (Carnevalscene), Draeseke (Klavierkonzert, mit Laura Rappoldi), Nicodé (symphonische Variationen, unter Nicodés Leitung), Rebling (Lied »Dornröslein«, mit Frl. Schärnack), M. E. Sachs (Lieder) und Tschaikowsky (Violinkonzert, mit Carl Halir) (**b).
Im dem benutzten Stimmenmaterial von 1881 hat sich in der Flötenstimme ein Eintrag »Sondershausen-Musikfest 1886 R. Strauss« erhalten (***).
Lina Ramann notiert in ihrem Tagebuch: »Bülow soll über Bruckner gesagt haben: 'halb Genie, halb Trottel'; ich finde: er hat scharf, aber nicht ganz falsch gezeichnet.« (°).

Walter Damrosch hört die Komposition von Bird, worauf Liszt ihm eine Symphonie von Bird empfiehlt.
[Später:]
Bei seiner Rückkehr nach New York hat Damrosch eine Bruckner-Symphonie [welche? prov. WAB 86] im Gepäck, ohne unmittelbare Planung einer Aufführung (°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188606045, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188606045
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11