zurück 12.8.1886, Donnerstag ID: 188608125

Der »Alpenbote« Nr. 64 meldet auf S. 3, daß Bruckner zu einem längeren Aufenthalt in Steyr eingetroffen sei und dort die 8. Symphonie vollenden wolle:
    »(Professor Anton Bruckner), unser berühmter Landsmann, bringt heuer wieder seine Ferien in Steyr zu und hat bereits, wie im Vorjahre, im hiesigen Pfarrhofe Quartier genommen, wo er sich mit der Vollendung seiner achten Symphonie beschäftigt.« (*).

[sehr fragliche Datierung!! recte wohl 12.8.1887] Die Abendgebete notiert Bruckner auf dem [späteren] 32. Bogen (auf Bogen 32/4) der Partitur vom Finale der 8. Symphonie (**).

Das Musikalische Wochenblatt Nr. 33 berichtet auf S. 414-416 von Liszts Tod und den Trauerfeierlichkeiten und erwähnt dabei auf S. 416 auch die Kranzspende Bruckners [3.8.1886]:
    »Bayreuth. Ueber Liszt's Krankheit und Begräbniss wird von hier aus geschrieben: Liszt hatte mit ungestörtem Wohlbefinden dem Hochzeitsfeste seiner Enkelin am 4. Juli beigewohnt und dann Tags darauf eine Reise nach Luxemburg angetreten. [... Schilderung des Leichenzuges ... u. a. Martin Krause, Nikisch, Stavenhagen, Stradal, Göllerich, Lessmann, Weingartner, Frl. Stahr, Dr. Riedel, Dr. Gille ... am Friedhof ...] Herrliche Kränze spendeten ferner Joachim, Frau Menter, das Leipziger Stadttheater, Anton Bruckner, Stradal, Frau Baronin Meyendorff. [...] Die Trauerfeierlichkeiten fanden am Mittwoch Vormittag mit einem feierlichen Requiem in der katholischen Kirche (Liszt war Ehrenkanonikus) ihren Abschluss. Auf dem Katafalk lagen sämmtliche Orden (63) des Verstorbenen, die Königin von England liess durch einen Abgesandten einen herrlichen Kranz niederlegen.« [keine Signatur] (***).

Meldung der Steyrer Zeitung Nr. 64 auf S. 2:
      »Steyr. (Herr Anton Bruckner,) Hoforganist und Professor am k. k. Conservatorium in Wien, wird am 15. und 18. d. M. in der hiesigen Stadtpfarrkirche beim Hochamt die Orgel spielen.« (°).

Das Linzer Volksblatt Nr. 183 schreibt auf S. 2 über ein Fest am 8.8.1886:
      "Das 25jährige Gründungsfest des katholischen Gesellen=Vereines in St. Florian am 8. August 1886.
     "Gott segne das ehrsame Handwerk. Dieser schöne Spruch erfüllte sich an diesen Tagen wieder glänzend für die Männer des Handwerks in St. Florian. [... erste Fahnenmutter war Gräfin Christine O'Hegerty (vor 14 Jahren verstorben), Nachfolgerin ist ihre Tochter ... Feldbischof Dr. Anton Gruscha ... am 7.8.1886 Fackelzug zum Stift ... Ferdinand Moser ... 8.8.1886 Festzug (ausführlich über die Anwesenden)  ... Hochamt ... Empfang im Marmorsaal ...]
     Hierauf wurden 5 Männer, welche seit Jahren katholische Gesellenvereins Mitglieder sind bis zum heutigen Tag, mit Medaillen decorirt, die sie aus der Hand des hochwst. Feldbischofs empfiengen, und zwar: Johann Busch, [... Georg Müllner, Michael Dorninger ...], Johann Hokeneder, Schneider, seit 23 Jahren; Ignaz Bruckner, Calcant, seit 21 Jahren. Nun marschirten die Vereine ab und vertheilten sich im Markte zum Mittagessen, während der hochwst. Feldbischof, die hochgeborne edle Fahnenmutter, die verschiedenen Präsides und Festtheilnehmer Gäste des Stiftes waren. (Schluss folgt.)" (°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188608125, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188608125
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11