zurück 27.3.1887, Sonntag ID: 188703275

Aufführung des Chores »Um Mitternacht« (Robert Prutz), Chor von ... Anton Bruckner.« [WAB 90] beim 2. Konzert des Wiener Männergesangvereins unter Kremser im Großen Musikvereinssaal (*).
    »Ein Chor von grossartiger Conception und eigenthümlicher Klangwirkung« (*a).
    »[...] Bruckner's Chor "Um Mitternacht", eine Composition voll contrapunktischer Schönheiten, brachte dem Verein das Lob meisterhafter Aufführung ein, da die Stimmführung in diesem Chor eine ausserordentlich schwierige ist [...]« (*b).
    Auf dem Programm stehen außerdem Werke von Heinrich Esser (Chor mit Klavier »Beim Feste«, Text: Geibel, Klavier: Adolf Lorenz), Richard Heuberger (»Gute Nacht«, Text von Baumbach), E. S. Engelsberg (»Im Maien«, Text von Rodenberg, Klavier: Adolf Lorenz), Vieuxtemps (Ballade und Polonaise für Violine, Solist Hans Wessely, Klavier Robert Erben), Edwin Schultz (»Waldharfen-Chor«, Text von Julius Wolff, Tenorsolo Johann Walicek [Wamicek], Klavier Ad. Lorenz), Hugo Jüngst (»Lieblicher Geselle« [auch: »Lieblich gesellet«]), W. H. Veit (»Käfer und Blume«, Text: Cesar von Lengerke), Spohr (Adagio für Violine), Popper (Elfentanz, Solist Hans Wessely, Klavier Robert Erben) und Mendelssohn (»Vespergesang«, Chor mit Soli (Carl Benesch, Heinrich Gaßner, Carl Wendlik), Violoncelli und Kontrabässen (Leitung: Franz Simandl) und Orgel (Rudolf Dittrich)) (*c).
    [Vermutlich für diese Aufführung:] Bruckner erhielt für die erstmalige Aufführung einer Männerchorkomposition bei einer öffentlichen Produktion den satzungsmäßigen Ehrensold (1 Dukaten in Gold) zuerkannt:
    »[...] Satzungsmäßige Ehrensolde (je 1 Ducaten in Gold für die erstmalige Aufführung einer Composition für Männerchor bei einer öffentlichen Production) wurden im Sinne des bezüglichen Vereinsbeschlusses vom 1. October 1847 [...] Anton Bruckner, [...] zuerkannt.« (*d).

Brief Josef Schalks an Bruckner:
    Da er seit Dezember die 5. Symphonie vorbereite, könne er dem gestrigen Entschluß nicht folgen. Bruckner habe ja mit ihm und Zottmann wochenlang [gemeint: vor dem 12.12.1882?] das Werk studiert. Sie hätten ihn zu den Proben am [Oster-]Sonntag und Montag dazugebeten. So kurz vor dem 12.4.1887 sei eine Änderung unmöglich. Schlägt Aussprache heute oder morgen vor (**).

Kalendernotiz Bruckners: Zusatz »Br« bei dieser Woche [Dienst an der Hofkapelle] (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 188703275, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-188703275
letzte Änderung: Mär 05, 2023, 21:21