zurück 31.1.1891, Samstag ID: 189101315

Brief Bruckners an Franz Schalk:
     »Durch Ihr liebes Schreiben haben Sie mir ein schweres Herz gemacht! Ihr H. Bruder, dem ich alles Gute [zur Aufführung der 4. Symphonie in Graz] wünsche, weiß wie es mit meiner Gesundheit heuer steht. Husten u. Magen haben sich bedeutend verschlimmert, bin überdieß auf dem Eise gefallen u. hinke, von den sechs Diensten in der Hofkapelle gar nicht zu reden.« (*) ... »NB. Meine sämtlichen Ärzte haben mir gegenwärtig das Reisen untersagt.« (*a).

Ein mit "Alpha." signierter Artikel auf S. 2 des vierten Bogens des Neuigkeitsweltblatts Nr. 25 berichtet nicht nur von der Aufführung der 3. Symphonie [am 25.1.1891]:
          "Ein österreichischer Tondichter.
     Am letzten Sonntag ist von einem durchwegs den besten Gesellschafts- und, was besonders bemerkt werden soll, den besten Musik-Kreisen angehörigen Publikum der Komponist Anton Bruckner anläßlich der Aufführung seiner D-moll-Symphonie in einer Weise gefeiert worden, wie sie selbst in dem beifallslustigen Wien zu den Seltenheiten zählt. [... geht ausführlich auf Bruckners Bedeutung und das beschämende lange Ignorieren ein ... es sei zu hoffen], daß ein Cyklus seiner größten Werke die Bedeutung des genialen Mannes auch jenen Kreisen klarmachen werde, die heute noch aus - sagen wir Bequemlichkeit - die langgewohnten Geleise nicht verlassen wollen.
          Alpha."
[Eine Schilderung des Konzerts und seiner Begleitumstände war am 28.1.1891 erschienen] (**).
 
Konzert des Wiener Konservatoriums unter Hellmesberger im großen Musikvereinssaal. Herr Schmitz spielt eine Orgelfuge von Bach (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189101315, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189101315
letzte Änderung: Jun 10, 2024, 8:08