zurück 2.9.1891, Mittwoch ID: 189109025

In Franz Petrichs Artikel in der Grazer Tagespost Nr. 240 wird (auf der ersten Seite des 2. Bogens) die Aufführung eines Bruckner-Werkes [»Ave Maria« [WAB 6] am 26.8.1891] in Graz und die des »Te deum« in Berlin [31.5.1891] erwähnt:
           "Musikalische Rückblicke und Ausblicke.
     Das rege Musikleben, welches unsere Stadt seit einer Reihe von Jahren mit stets wachsendem Erfolge bethätigt, wurde - wie alljährlich - im Verlaufe des Sommers auf einige Monate unterbrochen. [... über das Salzburger Mozartfest und die Bayreuther Festspiele ...]
     Die letzten Augusttage boten den Grazer Musikfreunden hohe und selteen Genüsse. [... Generalversammlung des Cäcilienvereins ...] Daran reihten sich mehrrtägige Aufführungen theils seltener, theils noch nicht in Graz bekannter kirchlicher Tonwerke alter und neuerer Meister von Palestrina und Orlando Lasso bis auf Anton Bruckner, dem großen zeitgenössischen Tondichter, dessen "Te Deum" vor einigen Monaten in Berlin so große und verdiente Anerkennung gefunden hat. Die Wiedergabe der außergewöhnlich schwierigen Tonwerke wurde durch den Domchor in Verbindung mit Mitgliedern des Grazer Singvereines und dem Knabenchor des bischöflichen Seminars unter der trefflichen Leitung des Domcapellmeisters Herrn Dr. J. Weiß in ganz ausgezeichneter Weise durchgeführt.

[... über Theatervorstellungen ... in der Oper sei Qualität wichtiger als Quantität - "Non multa sed multum" ...]     Franz Petrich." (*).
 
Von der Versammlung des Cäcilien-Vereins berichtet auch das Vorarlberger Volksblatt Nr. 199 auf S. 1-3. Auf 2. 2f wird das Konzert vom 26.8.1891 besprochen:      "Generalversammlung des Zäcilienvereines in Graz.
     Ueber den Verlauf der dreizehnten Generalversammlung des Zäzilienvereines für alle Länder deutscher Zunge schreibt man den "T. St." [vermutlich: (Neue) Tiroler Stimmen] aus Graz.
     Schon Samstag und Sonntag brachte die Eisenbahn Hunderte von Fremden aus allen Ländern deutscher Zunge, aber auch Ungarn, Franzosen, Italiener und Irländer als Mitglieder des Zäzilienvereines. [...]
     Am 26. August um halb 7 Uhr Choralmesse [... 9 Uhr Requiem ... nachmittags Orgelstücke ...] Die anderen Piecen waren gleichfalls gelungen, besonders der Choral mit Orgelbegleitung [...] Das Ave corpus von Schmid [recte: Friedrich Schmidt] von wunderbarer Schönheit, dem folgend das Ave Maria von Bruckner, das mehr an moderne Art erinnerte. In der Festversammlung [... über deren Verlauf ... keine Signatur]." (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189109025, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189109025
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11