Notiz Bruckners bei den Gebetsaufzeichnungen: »Cur Anfang.« (*) [Karlsbader Kur (*a)].
"Die Lyra" XV, Nr. 20 (416), referiert auf S. 174 [= S. 4] über die Liedertafel am 2.7.1892 (mit dem Chor "Das deutsche Lied" [WAB 63]):
" Wiener Vereins=Chronik.
[...]
Der academische Gesangverein brachte am 2. Juli im Volksgarten bei seiner Sommer-Liedertafel unter Leitung des Chormeisters Herrn Professor Raoul Mader unter Mitwirkung der Capelle des k u. k. Infanterie=Regiments Nr. 2 folgende Vortragsordnung zur Ausführung: Dr. Anton Bruckner: „Das deutsche Lied”, M.=Chor mit Begleitung mit Blechmusik, für das „Erste deutsch=akademische Sängerfest in Salzburg” componirt zum erstenmal aufgeführt bei dem Festconcert in der Aula academica in Salzburg am 5. Juni 1892. [... Auflistung der anderen Programmnummern ...] (**).
Die Musikalische Rundschau Nr. 19 berichtet auf S. 164 über die Aufführung der 3. Symphonie [am 9.7.1892], signiert "m. g.":
" Concerte.
– Eine der glänzendsten Epochen der Musikgeschichte hat in der Theater- und Musikausstellung zum ersten Male eine würdige Verkörperung erhalten – die niederländische. [... höchstes Lob für den Amsterdamer a-capella-Chor unter J. de Lange [sic] ...].
– Die populären Concerte, welche zwei Wochen hindurch eine Unterbrechung erlitten, scheinen sich immer mehr zum Bollwerk der modernen Musik heranzubilden. Beethoven, Wagner, Berlioz und Bruckner bildeten die Signatur des letzten Componistenabends, der auf diese Art eine Zukunftsmusikphysiognomie annahm,, die ihm – wie alle Freunde des Fortschrittes in der Musik einhellig zugaben – gar nicht übel stand. Bruckner's D-moll-Symphonie, dieselbe, welche dem Componisten einst bei Wagner das "leitmotivisch" wiederkehrende Scherzwort "Bruckner – die Trompete!" eintrug, bildete den Mittelpunkt des Concertes. Das in letzter Zeit oft gehörte grosse Werk gab Anlass zu den stürmischesten Ovationen für den greisen Meister. Professor Ferdinand Löwe, der Dirigent dieses Abends, leitete das Orchester mit vieler Umsicht, aber wenig Temperament. Er legte eine Objectivität an den Tag, die den Anschein vollständiger Kälte erweckte; thatsächlich waren die sonst so feurigen Leistungen des Symphonie-Orchesters (besonders die Ausführung der "Coriolan"-Ouverture) wenig temperamentvoll. Die Fortestellen klangen wenig wuchtig, die Uebergänge matt und die Gesangsmelodien schwunglos. Wenn es nicht die Werke selbst getahn hätten, die Ausführung hätte nicht hingerissen.
– [... über andere Novitäten ... Gedanken zur Berechtigung eines Orchesters für populäre Konzerte ...].
m. g." [vermutlich Max Graf, siehe 15.10.1892] (***).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189207155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189207155letzte Änderung: Okt 02, 2023, 6:06