zurück 15.10.1892, Samstag ID: 189210155

Eingangsdatierung des Obersthofmeisteramtes auf Bruckners Gesuch um Enthebung vom Dienst an der Hofmusikkapelle (*).

Die Aufführung des 150. Psalms am 13.11.1892 wird angekündigt

in der »Lyra« XVI, Nr. 2 (421) auf S. 4 [= S. 18]:
"     Die Winter=Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde geleitet von Prof. Wilhelm Gericke, finden an folgenden Sonntagen, um halb 1 Uhr Mittags, statt: I. 13. November: Franz Schubert: Ouverture in E-moll; A. Bruckner: Psalm für Solo, Chor und Orchester (1. Aufführung); [... Liszt, Richard Strauss, Mendelssohn ... die anderen Konzerte ...]" (**),

im Deutschen Volksblatt Nr. 1359 auf S. 11 (Inserat): "Concerte Musikvereins-Säle. Die vier ordentlichen Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde in der Saison 1892/93, geleitet von dem Concert=Director Herrn Wilhelm Gericke finden an folgenden Sonntagen, um halb 1 Uhr Mittags mit nachbenanntem Programm statt. I. 13. November. Franz Schubert: Ouverture in E-moll; A. Bruckner: Psalm für Solo, Chor und Orchester (1. Aufführung), [... Werke, Solisten, andere Konzerte, Kartenverkauf ...]" (**a),

in der Wiener Zeitung Nr. 238 auf S. 12 (Inserat) [inhaltlich wie (**a)] (**b)

und nochmals in der »Presse« Nr. 280 mit einem Insersat auf S. 12 [hier ohne den Zeilenumbruch des Originals]:
"     CONCERTE. Musikvereins-Säle. Die vier ordentlichen Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde in der Saison 1892 bis 1893, geleitet von dem Concert-Director Herrn Wilhelm Gericke, finden an folgenden Sonntagen um halb 1 Uhr Mittags, mit nachbenanntem Programme statt. I. 13. November. Franz Schubert: Ouverture in E-moll; A. Bruckner: Psalm, für Solo, Chor und Orchester (Erste Aufführung); [... Werke, Solisten, andere Konzerte, Kartenverkauf ...]" (***).

Auf die Erstaufführung der 8. Symphonie [am 18.12.1892] macht die Musikalische Rundschau Nr. 25 auf S. 213 aufmerksam:
"                        Concerte.
     Singverein und Philharmoniker haben ihre Programme bereits veröffentlicht, welche eine interessante Concertsaison versprechen. Von Novitäten Wiener Meister kommen ein Psalm und die 8. Symphonie, Sr. M. Kaiser Franz Josef gewidmet, von Bruckner, [...] zur Aufführung." (°).

Ankündigung der morgigen Aufführung des »Locus iste«

in der Neuen Freien Presse Nr. 10109 auf S. 6:
"In der St. Elisabethkirche auf der Wieden: Messe in D von Horak, Graduale ("Locus iste") von Anton Bruckner, Offertorium ("Jubilate") von Eybler und Tedeum von Führer. [...]" (°°),

im Wiener Tagblatt Nr. 286 auf S. 4 (dort »Jesus dulcis«):
"Der Kirchenmusikverein "St. Elisabeth" bringt am Sonntag den 16. Oktober zu seinem zweiten Gründungsamte und zu der vom hohen Ordinariate angeordneten Kolumbus-Feier Nachstehendes zur Aufführung: Messe in D von Horak, Graduale: "Jesus dulcis" von A. Bruckner, Offertorium. "Jubilate" von Eybler, "Te Deum" von Führer. [...]" (°°°),

im Neuen Wiener Tagblatt Nr. 286 auf S. 5:
"     [...] – Kirchenmusikverein St. Elisabeth: Zweites Gründungsamt und Kolumbusfeier. Messe in D von Horak, Grad. Locus iste von A. Bruckner, Offert. Jubilate von Eybler, Te deum von Führer. – [...]" (#)

und in der Wiener Zeitung Nr. 238 auf S. 4: "Der Kirchenmusikverein "St.=Elisabeth" auf der Wieden bringt am Sonntag, den 16. d. M., zur Aufführung: Messe in D von Horak, Graduale "Locus iste" von Anton Bruckner, Offertorium "Jubilate" von Eybler, Te Deum von Führer." (#a).

Die Allgemeine Kunst-Chronik Nr. 22 berichtet auf S. 540 - 544 von der Kunstausstellung im Münchner Glaspalast:
"           Bildhauerei im Glaspalaste.
     Die Bildhauerei ist seit geraumer Weile das Stiefkind der Kunst. Sie muss sich mit dem begnügen, was vom Tische der Architektur abfällt, und froh sein, wenn sie dann und wann berufen wird, zum Ruhme eines großen Mannes ein Denkmal oder zum Schmucke eines öffentlichen Platzes einen Brunnen zu errichten [... S. 542:]. In Anbetracht so misslicher äusserer Verhältnisse wird man den im Glaspalast ausgestellten Bildwerken, selbst abgesehen von den Meisterschöpfungen eines Antokolsky, Tilgner, Frémiet, die aufrichtigste Anerkennung nicht versagen können. [... Beschreibung einiger Plastiken ...] Frei von jedem Vorurteil, selbständig und eigenartig tritt Meister Tilgner auf. Er fußt auf der Überlieferung, aber er wächst im Drange seiner kräftigen künstlerischen Individualität weit über sie empor. Sein preisgekrönter Brunnen [...]
     Am schwierigsten ist die Auslese unter der Menge durchwegs löblicher Porträtbüsten; denn hier, wo dem Bildhauer der realistische Zug der Zeit und eine verstärkte Nachfrage zu Hilfe kommen, schafft er aus dem Vollen und leistet sein Bestes. Wiederum finden wir die Österreicher im Vordertreffen; die Büsten des Grafen Thun von Myslbek und des Professor Bruckner von Tilgner halten den Gemälden Pochwalski's, des unbestrittenen Preisträgers im Porträt, die Wage. Über die Kraft und Würde der einen, die Vergeistigung der anderen, an römische Charakterköpfe gemahnenden ist nichts mehr zu sagen, so wenig als die meisterhaften Bildnisse von Tautenhayn und Kowarzik hier einer nachträglichen Würdigung bedürfen. [... weitere Künstler, ausführlicher über den Russen Antokolsky ...]
[Signatur auf S. 544:]      Hans Peters." (##).
[siehe die Anmerkung]

 


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189210155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189210155
letzte Änderung: Okt 03, 2023, 10:10