Ein Artikel in der Preßburger Zeitung Nr. 319 auf S. 2 informiert, daß am 26.11.1893 das Hellmesberger-Quartett Bruckners Quintett aufführen wird:
"     * * Konzert des Hellmesberger Quartettes. Nächsten Sonntag, den 26. November l. J., Abends halb 8 Uhr, konzertirt im städt. Repräsentantensaale zu Gunsten der Blumenthaler St. Stefans=Krêche [sic] das berühmte Hellmesberger Quartett, das seit Jahren ein ständiger, hochwillkommener Gast im hiesigen Konzertsaal ist, [... die Söhne des verstorbenen Joseph Hellmesberger und Egghard und Schwendt (2.Violine bzw. Viola) ...]. Auf dem Programme des nächstsonntägigen Kammermusik=Abendes steht Beethoven's herrliches Quartett in C-dur mit der Fuge (Op. 59 Nr. 3.) und über ausdrücklichen Verlangen eines hiesigen distinguirten Kammermusik-Freundes [22.11.1893: Julius v. Simonyi] das große Quintett in F-dur von Anton Bruckner, das durch den Begründer des Quartettes und seine Söhne Josef und Ferdinand Hellmesberger erstmals öffentlich gespielt und in Wien als Novität mit Begeisterung aufgenommen wurde. Als Mittel=Nummer spielen die Künstler, da sonst das Programm zu lange würde, die beiden schönsten Sätze des E-moll=Quartetts von Ed. Krieg [sic] Op. 25. – Den Kartenverkauf hat die Drodtleff,sche Buchhandlung (Michaelergasse) gütigst übernommen." (*).

Das Deutsche Volksblatt Nr. 1754 kündigt auf S. 8 die Aufführung des Quintetts durch das Erste Wiener Volksquartett an und erwähnt die Aufführung der 8. Symphonie in Olmütz [22.10.1893]: " – Das fünfte Concert des Ersten Wiener Volks-Quartetts für classische Musik (Quartett Duesberg) [... am 19.11.1893 ...] Die im Vorjahre durch Krankheit des Cellisten unterbrochenen Proben zum Quintett von Dr. Anton Bruckner sind jetzt behufs baldiger Aufführung dieses Werkes wieder aufgenommen worden. [...] – Wie uns mitgetheilt wird, führte Herr Musikdirector Labler in Olmütz Bruckner's gewaltige 8. Symphonie unter großem Beifalle auf. Zu diesem Zwecke bildete Herr Labler ein Orchester, das aus den Mitgliedern der Theatercapelle, der Militärcapelle und einer ansehnlichen Zahl von Dilettanten bestand. Einer so wackeren künstlerischen That gebührt die vollste Anerkennung." (**).

Die Ostdeutsche Rundschau Nr. 41 berichtet auf S. 6 vom Gründungsfest in Stockerau am 15.11.1893:
"     Das 40jährige Gründungsfest des Gesang= und Musikvereines in Stockerau am 15. d. M. verlief in einfacher, aber würdiger Weise. Schon um 10 Uhr Vormittags stand der Verein vor seiner ersten Aufgabe: der Wiedergabe der Deutschen Messe von Becker in der Kirche, die in mustergiltiger Weise durchgeführt wurde; besonderen Anklang fand ein "Ave Maria" von Bruckner [vermutlich WAB 5 oder WAB 7]. [... Ablauf des Festes ... um 16:30 Konzert unter Professor Wasserburger (erwähnt: Max Riß, Ad. Groiß und Anna Ziegler (Gesang), Dr. Fuchs (Festredner), Bgm. Schaumann, C. R. Fröhlich (Turnverein)] Wir wünschen dem Vereine, daß er nach wie vor den nationalen Gedanken hochhalten möge und in 10 Jahren seine 50jährige Jubelfeier begehe, als ein wirklich echter deutscher Gesangverein.     H-th." (***).

"Het vaderland" Nr. 273 ('s-Gravenhage) erwähnt in einem Konzertbericht auf S. 2 auch das Festkonzert in Wien ["Helgoland" am 8.10.1893]:
"     Kunst- en Letternieuws.
                CECILIA.
     Het beroemde Wiener Männergesangverein vierde dezen zomer zijn gouden feest. Max Bruch, Gernsheim en Bruckner hadden voor die gelegenheid feestkoren gecomponeerd en dirigeerden die zelf. Hanslick schreef naar aanleiding daarvan inde Neue Freie Presse:
     „Ik vond de tot berstens toe gewelddadige uitzetting van de grenzen van het mannengezang bedenkelijk en was van meening, dat, ondanks alle inspanning om dezen tak der muziek tot de hoogste doeleinden en tot zelfstandige beteekenis inde kunst op te voeren, deze toch door zijn eigen gewicht altijd weer zal terugvallen inde bescheiden sfeer, waarin hij zich uit den aard behaaglijker gevoelt en die meer met zijn natuur overeenkomt. Ook inde genoemde nieuwste producten van de drie geachte meesters zie ik geen wezenlijke aanwinst. [... über das Konzert der Cecilia ...]." (°).