zurück 2.3.1894, Freitag ID: 189403025

Schreiben des Dekanats der Philosophischen Fakultät [Dekan Escherich] an den Akademischen Senat der Universität:
    Nach der Aufforderung vom 19.2.1894 habe er am 24.2.1894 dem Professorenkollegium mitgeteilt, daß der Rektor [Tschermak] eine jährliche Ehrengabe von 1200 fl statt der derzeitigen Remuneration von 800 fl für Bruckner erwirken wolle. Diese Absicht sei einstimmig gutgeheißen worden (*).

Entwurf dieses Schreibens:
"DECANAT DER PHILOSOPHISCHEN FACULTÄT
                                  AN DER
                  WIENER UNIVERSITÄT.
Präs. 22ta Febr 1894
            Nr. 581.
[rechts:]
Zur Sitzung | am ..... 18... | Referent
    H. acad. Senat:
Gemäß der an mit Zuschrift vom 19/II Z. 1480 an mich ergangenen Aufforderung machte ich theilte ich in der Prof. Sitzung vom 24./II. dem Collegium Mi mit, daß Se.Magnificenz beabsichtige gesonnen sei unserem Ehren-Doktor u. Lector Anton Bruckner eine Ehrengabe von jährlich 1200 fl statt seiner derzeitigen Rem statt seiner derzeitigen Remuneration von 800 fl zu erwirken. Diese Absicht seiner Sr. Magnificenz ??einen[?] im Collegium fand den lebhaftesten [am Rand eingefügt und wieder gestrichen: "und ungetheilten"] Beifall des Collegiums, wie die hierüber stattgefund abgegebenen Äußerungen der Mitglieder des Collegiums u. die das in der Abstim[m]ung [am Rand eingefügt und wieder gestrichen " hierüber"] einmüthig den der sich sich für die sich für die den Intentionen Sr. Magnificenz sich b aussprach beitrat.
          Wien 2 März 1894
                    Mund 2/3 [1]893 W" [vermutlich Wolschan] (**).

Datierung in Skizzen zum Adagio der 9. Symphonie (vor der »Gesangsperiode«) (***).

Das Linzer Volksblatt Nr. 49 schreibt auf S. 4 über die Sitzung am 24.2.1894:
"     Wien, 28. Februar. (Professor Bruckner.) In einer am letzten Samstag abgehaltenen Sitzung des Professoren=Collegiums der philosophischen Facultät der Wiener Universität wurde beantragt, dem Unterrichtsministerium die Verleihung einer entsprechenden Jahressubvention für Professor Anton Bruckner, der bekanntlich Ehrendoctor der Wiener Universität ist, in Vorschlag zu bringen. Motiviert wurde dieser Antrag damit, daß sich der greise Componist in ungünstigen materiellen Verhältnissen befinde und überdies von Krankheit heimgesucht sei. Der Antrag wurde einstimmig angenommen und ein bezügliches Gesuch ist an das Unterrichtsministerium bereits gerichtet worden." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189403025, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189403025
letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11