»Das Vaterland« Nr. 108 bespricht auf S. 11 (= S. III des Beiblatts) ein heute erstmals erklingendes »Stabat mater«. Der Kritiker (signiert »hg.«) stellt Einflüsse Bruckners, Liszts und von Berlioz fest:
» Ein neues "Stabat mater". In Brünn findet heute die Erstaufführung eines großen Musikwerkes statt, das einen heimischen, bisher wenig beachteten Componisten zum Autor hat: ein "Stabat mater" für Soli, Chor und Orchester von Franz Musil, Domorganist in Brünn. [... Klavierauszug mit 126 Seiten ... nicht für die Kirche gedacht ...]; die ganze Composition athmet ebenso tiefe Religiosität wie poetisches Empfinden. In technischer Richtung folgt Musil den Spuren der Modernsten. Berlioz, Lißt, Bruckner scheinen ihn am meisten angeregt zu haben. Freilich führt die Prüfung dieses Theiles der Composition zur baldigen Erkenntniß, daß Musil in Harmonik und Melodik zu den revolutionärsten Geistern der Gegenwart zählt. [... ausführliche Beschreibung ... vielleicht auch Aufführung in Wien denkbar ...] hg.« (**).
[Besprechung am 25.4.1895]
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189504215, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189504215letzte Änderung: Feb 02, 2023, 11:11