zurück 28.11.1895, Donnerstag ID: 189511285

Kritik [von Friedrich Richard Pfau (*a)??] über die Aufführung des Quintetts [am 16.11.1895] im Musikalischen Wochenblatt Nr. 49 auf S. 623 (»Leipziger Musikbrief«), signiert "F.":
"            Berichte.
     Leipzig.
Das 6. Abonnementconcert im Neuen Gewandhaus trug in seinem Programm durchweg der Neuzeit Rechnung, [...]     Ein interessantes, genussvolles Programm wies die 1. Kammermusik im selben Hause aus: zwischen dem bekannten, im Glanze ewiger Jugendschönheit prangenden Esdur-Streichquartett von Mozart und dessen gleich wonnevollem Bruder in A moll von Brahms stand als Novität für das Gewandhaus das F dur-Streichquintett von Anton Bruckner. Kann dasselbe in seiner Totalität auch nicht in Einem Athem mit den bezeichneten Quartetten genannt werden, lässt es namentlich in seinen beiden beiden ersten Sätzen und dem Finale nicht immer die Intentionen seines Schöpfers in voller Deutlichkeit erkennen, so entschädigt für diese anscheinende Planlosigkeit doch reichlich nicht blos so mancher einzelne Gedankengang, sondern auch das Adagio in seiner ganzen Ausdehnung. Dasselbe hat uns gerade wieder so gefesselt und erfreut, wie bei der ersten Begegnung mit ihm. Die HH. Prill, Rother, Unkenstein und Wille nebst Hrn. Heintzsch im Quintett hatten alle drei Werke mit vorzüglichem Verständniss und voller Hingebung einstudirt, sodass ihr durch kein technisches Missgeschick getrübter Vortrag musikalische Freuden die Hülle und Fülle bot.     Wie schliessen unsere heutige Berichterstattung [... über eine Gedächtnisfeier ...].       F." (*).

Das Konzert ist auch auf Seite 628Aufgeführte Novitäten«) erwähnt: "Bruckner (A.), F dur-Streichquint. (Leipzig, 1. Kammermusik im Neuen Gewandhaus.)" (*b).

Beim III. Internen Musikabend des Wiener Akademischen Wagner-Vereins im Bösendorfersaal gelangen Werke von Hugo Wolf (**) und durch Ferdinand Löwe die ersten drei Sätze der 5. Symphonie in der Klavierfassung zur Aufführung (***).
"Eine Meisterleistung war auch die Interpretation der fünften Symphonie Bruckner's. die Herr Ferdinand Loewe am Claviere gab." (°).
    Außerdem erklingen Werke von Richard Wagner, Franz Liszt, Peter Cornelius und C. M. v. Weber. Gesangssolisten an diesem Abend sind Hermann Winkelmann und Sophie Chotek (°). Josef Schalk übernimmt die Klavierbegleitung (°°) neben Ferdinand Foll und (Orgel) Viktor Bause (°°°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189511285, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189511285
letzte Änderung: Okt 25, 2023, 12:12