Aufführung von Bruckners Requiem [WAB 39] unter Franz Bayer in Steyr anläßlich des Todes von Stadtpfarrer Aichinger (*).
Das Pontifikal-Requiem wird von Bischof Doppelbauer zelebriert (*a).
    Eintragungen in den Stimmen: »4. Dez. 95« in Violine I (Moritz Großmann) und »4/12 895 bei Stadtpfarrer Aichinger« in der Viola-Stimme. Eine Baßstimme ist bezeichnet mit »E Köstler 95« (*b).

Brief Bruckners an Nikisch in Leipzig:
    Dankesgrüße [möglicherweise wegen der Aufführung des Quintetts am 16.11.1895?] (**).

Brief Bruckners an Adalbert Schreyer (Zeugnis):
    Schreyer habe in Linz bereits mehrere Werke Bruckners so vorzüglich dirigiert, daß er jedem Konzertinstitut empfohlen werden könne (***).

Das Linzer Volksblatt Nr. 279 schreibt auf S. 2:
"  Stadtpfarrer Aichinger von Steyr †.
     Die "Steyrer Ztg." hat ein Extra=Blatt ausgegeben, worin sie die Verdienste des Verewigten in bestverdienter Weise würdiget. Sie schreibt u. a.: Die ganze Stadt Steyr trauert heute an seiner Bahre und alle fühlen es, was sie an ihm verloren haben. [... Würdigung der Persönlichkeit und seiner Leistungen (z. B. Turmbau) ...]. – Nach Verdienst und Recht wurde Stadtpfarrer Aichinger daher auch zum Correspondenten der k. k. Central=Commission für Kunst= und historische Denkmäler ernannt. – Dabei war er auch ein Freund guter Musik, und unser großer Landsmann Bruckner hat mit Vorliebe seine Ferien im gastlichen Stadtpfarrhofe zugebracht und dort an seinen unsterblichen Symphonien gearbeitet.
     Aber noch größer als sein Kunstsinn war sein Eifer für alles Gute, Edle und Schöne.
     [... seelsorgerische Tätigkeit, Vereinsaktivitäten etc. ... Herzleiden, Schlaflosigkeit machten "sein letztes Lebensjahr zum Fegefeuer" ...]." (°).