zurück 8.4.1896, Mittwoch ID: 189604085

Die Grazer Tagespost Nr. 97 kündigt in einem Inserat die Generalprobe am 10.4.1896 und die Aufführung der 1. Symphonie am 11.4.1896 an:
"      Steiermärk. Musikverein | Graz. | Samstag den 11. April 1896, | 7 Uhr Abends. im | Stephanien-Saale | IV. Orchester-Concert | unter der Leitung des artistischen Directors Herrn | E. W. Degner. | PROGRAMM: | 1. [... "Corregidor" ...]  Hugo Wolf. | 2. Drei Bagatellen . .  Beethoven. | Für Orchester eingerichtet von E. W. Degner. | 3. Erste Symphonie, C-moll    . .  Anton Bruckner. | Die Saalthüren bleiben während der Vorträge geschlossen. | Oeffentliche General-Probe | Freitag den 10. April 1896, 7 Uhr Abends. |    [... Preise, Karten ...]." (*).
 
Das Grazer Tagblatt Nr. 97 bringt auf S. 2 des Abendblatts eine Einführung zu den Novitäten: "     (Das für nächsten Samstag in Aussicht gestellte vierte Concert des Steierm. Musikvereines) bringt mehrere Neuheiten, welche nicht verfehlen werden, großes Interesse zu erwecken. [... über Hugo Wolfs "Corregidor" ...]. Unter den Symphonikern der Neuzeit wird Anton Bruckner der erste Rang eingeräumt. Wir haben in Graz die vierte, fünfte und siebente Symphonie dieses Tondichters kennen gelernt. Jede zeichnet sich durch großartigen Wurf, kraftvolle Themen=Erfindung, kunstreiche Ausgestaltung, warme Klangwirkung aus, jede stellt sich als ein persönliches Erlebnis dar. Die verschiedenen Entwicklungsphasen dieser Persönlichkeit zu verfolgen und sich damit ihr bedeutsames Innenbild zu versinnlichen, gewährt einen hervorragenden künstlerischen Genuss. Die Darbietung der ersten Symphonie in C-moll Bruckners wird daher gewiss einem allgemeinen Wunsche begegnen. Beethoven wird mit drei Bagatellen, für das Orchester eingerichtet von Herrn Degner, vertreten sein. Bagatellen von Beethoven! Es klingt paradox. Ob sie uns auch als solche erscheinen werden?   Dr. Fr. v. Hausegger." (**).
 
Auf Seite 10 weist ein Inserat auf das Konzert hin:
"      Steierm. Musikverein.
Samstag den 11. April um 7 Uhr abends
                 im
     Stephanien-Saale
  IV. Orchester-Concert
unter der Leitung des artistischen Directors Herrn
         E. W. Degner.
             Programm:
1. [... "Corregidor" ...]  Hugo Wolf.
2. "Drei Bagatellen", für Orchester eingerichtet von E. W. Degner . .  Beethoven.
3. Erste Symphonie, C-moll  .  .  .  Anton Bruckner.
Die Saalthüren bleiben während der Vorträge geschlossen.
  Oeffentliche General-Probe
Freitag den 10. April 1896, 7 Uhr abends.
   [... Preise, Karten ...]." (**a).

Die Linzer Zeitung berichtet auf S. 386 von der Aufführung der d-Moll-Messe am 5.4.1896 in Steyr:
„     Δ Steyr, 6. April. (Industriehalle. Bruckners D=Messe.) In der ganzen Monarchie werden heute schon Berathungen gepflogen [… 50jähriges Regierungsjubiläum des Kaisers … Projekt einer Industriehalle …] als ein Zeichen des großen Aufschwunges, den die Industrie der Eisenstadt unter der glorreichen Regierung unseres erhabenen Monarchen genommen hat. – Tief ergriffen verließen am Ostersonntage die Besucher der Stadtpfarrkirche das Hochamt unter dem überwältigenden Eindrucke, welchen die Aufführung der D=Messe Bruckners hervorrief. Schon vor drei Jahren, als diese Messe zum erstenmale hier aufgeführt wurde, äußerte sich der greise Componist, der selbst anwesend war: „Meine Messe hier aufzuführen, war eine Heldenthat.“ Nach sorgfältigen Studium und zahlreichen Proben unter der Leitung des bewährten Regenschori Bayer kam am heurigen Ostersonntage das Kunstwerk zur zweiten Aufführung. Die geräumige Kirche war von kunstsinnigen Andächtigen bis auf as letzte Plätzchen gefüllt- Das gewaltige Werk, welches sowohl an die Sänger wie an die Instrumentalisten die größten Anforderungen stellt, riß die Zuhörer zur gespannten Aufmerksamkeit hin, und mit inniger Vertiefung folgten dieselben den wunderbaren, herrlichen Motivbildungen.“ (***).

Ankündigung der 2. Symphonie für den 24.4.1896 in den Innsbrucker Nachrichten Nr. 80 auf S. 1:
"               Aus Stadt und Land.
    (Das letzte Musikvereins=Concert) dieser Saison ist am 24. April unter Mitwirkung der Kammersängerin Frau Hofkapellmeister Sophie Röhr=Brajnin. Das Programm enthält zwei Novitäten von hervorragender Bedeutung: Das Orgelconcert mit Orchester in G-moll von Rheinberger und die Symphonie in C-moll von Anton Bruckner." (°).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189604085, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189604085
letzte Änderung: Nov 23, 2023, 15:15