zurück 1.5.1896, Freitag ID: 189605015

Kritik zum Konzert vom 25.3.1896 (2. Symphonie in Brünn) in der Deutschen Kunst- und Musik-Zeitung Nr. 9 auf S. 115:
"     Brünn. Aus den musikalischen Ereignissen der zwei letzten Monate muß die vom Brünner Musikverein am 6. März l. J. veranstaltete Aufführung des Verdi'schen Requiems ganz besonders hervorgehoben werben. [...]. Die Leitung lag in den Händen des ausgezeichneten Musikdirectors Otto Kitzler, der das grandiose Werk mit gewohnter Energie und jugendfrischer Kraft dirigirte. [... Solisten ...].     Am 25. März veranstaltete derselbe Verein sein zweites ordentliches Concert und darf hier als Hauptnummer Anton Bruckner's zweite Symphonie in C-moll, von dem Vereinsorchester unter Kitzler's Leitung tadellos gebracht, hervorgehoben werden. Auch hier fand das geniale Tonwerk des Meisters, obgleich es der ungetheiltesten Aufmerksamkeit bedarf, um der ungewöhnlichen Stimmführung im polyphonen Satz und den überraschenden und bisweilen hartklingenden Harmonien folgen zu können, ein richtiges, begeisterndes Verständnis und große Anerkennung. Max Bruch's „Dithyrambe" von Schiller fiel dagegen ab, [...]." [keine Signatur] (*).

Die Österreichische Musik- und Theaterzeitung Nr. 20/21 bringt auf S. 3 einen Bericht Theodor Helms über Mozart-Konzerte und das Mozart-Denkmal [21.4.1896?], in dem Bruckners 7. Symphonie und das Quintett erwähnt werden:
"               Wiener Concerte.
    [... über ein Konzert mit dem Rosé-Quartett und Reinecke am 15.4.1896 ... über die besondere Stimmung der ersten vier Sätze des g-Moll-Quintetts, vielleicht in Vorahnung des Todes von Leopold Mozart geschrieben ...]
( [...] Wir wissen ja aus dem erhabenen Trauer-Adagio der siebenten Symphonie Bruckner's, wie unabweisbare, geheimnissvolle Ahnungen den Geist einer Tondichtung völlig beeinflussen können.)
    Uebrigens halte ich das Es-dur-Adagio des G-moll-Quintettes von Mozart, das E-dur-Adagio des C-dur-Quintettes von Schubert und das Ges-dur-Adagio des F-dur-Quintettes von Bruckner für die schönsten, verklärtesten, ergreifendsten langsamen Streichquintett-Sätze, die je geschrieben worden, und würde es mir schwer fallen, einem dieser drei Wunder-Adagios den Vorzug zu geben. [... über weitere Konzerte ...]               Theodor Helm." (**).

Die Linzer Tagespost Nr. 101 berichtet auf S. 4 von einer Versammlung am 28.4.1896:
"     (Gesellschaft der Musikfreunde in Steyr.) Man schreibt uns von dort, 29. d. [sic] M.: Gestern fand die Generalversammlung dieser Gesellschaft in Feigls Hotel "Schiff" unter dem Vorsitze des Vorstandes Herrn Eduard Werndl statt. [... erwähnt: Hermann Bachtrog, Josef Hoshek ...]. Der Mitgliederstand ist folgender: 3 Ehrenmitglieder (Doctor Anton Bruckner, Franz Werndl und Julius Reschauer), 40 ausübende und 96 unterstützende Mitglieder. [... Vorstandswahl: Werndl, Bachtrog, Hoschek, Anton Haidl, Alois Bubla, Franz Bayer (Kpm-Stellvertreter) ...] Victor Stigler und Josef Reichl. Als Kapellmeister fungiert Herr Ludwig Großauer." (***).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189605015, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189605015
letzte Änderung: Feb 25, 2024, 16:16