Brief von Oskar Berggruen an Theodor Helm anläßlich Bruckners Tod (*).
Das Deutsche Volksblatt Nr. 2808 weist auf S. 8 auf den morgigen Trauercommers hin:
„ – Wiener Akademischer Gesangverein. Zu Ehren seines verstorbenen Ehrenmitgliedes, des großen Meisters Anton Bruckner, veranstaltet der Verein Mittwoch, den 28. d. M., um halb 9 Uhr Abends, einen Trauercommers im Ballsaale Ronacher, I. Bezirk, Seilerstätte. An Mitglieder des Akademischen Wagner=Vereines, welche an dieser Feier theilzunehmen wünschen, werden Eintrittskarten in der Vereinskanzlei, I. Bezirk, Franzensring, Universität, Arcadenhof, links, ausgefolgt.“ (**).
Die Linzer Tages-Post Nr. 248 meldet auf S. 3, dass in der Sitzung vom 22.
Oktober d. J. gedachte der Vorstand des Vereines , Herr F. Scholz, nach erfolgter Bestätigung des Berichts über die Sitzung vom 29. September d. J. mit warmen Worten des verstorbenen Componisten Dr. Anton Bruckner, an dessen Beerdigung auch der Vorstand in Vertretung des Vereines theilgenommen hatte, und ersuchte die Mitglieder des Ausschusses, zum Zeichen der Ehrung aufzustehen. (Geschieht.) Darauf theilte der Schriftführer mit, dass [... weitere Meldungen, erwähnt werden: Bgm. Poche, F. Brosch, „Der Volksbote“, ...] . “ (***).
Das Linzer Volksblatt Nr. 248 schreibt auf S. 3 über das Vermächtnis der Manuskripte an die Hofbibliothek und Theodor Reischs Aufruf, in privater Hand befindliche Manuskripte zurückzugeben (die gleiche Textquelle wie „ Das Vaterland “ am 25.10.1896 verwendet):
„ – Vom verstorbenen Componisten Professor Bruckner. Der verstorbene Dr. Anton Bruckner hat testamentarisch entschieden, dass die Manuskripte seiner Werke der Wiener Hofbibliothek einzuverleiben seien der Sammlung und Sichtung des musikalischen Nachlasses Bruckners sind die Professoren Ferdinand Löwe und Josef Schalk vertraut worden, und haben dieselben mit Zustimmung der Leitung der Hofbibliothek, welche die Original=Manuskripte der größeren Werke letztwillig testiert wurden, bereits mit der Durchsicht der vorhandenen Manuskripte begonnen. Es hat sich nun herausgestellt, dass nicht sämmtliche Original=Manuskripte der Werke Bruckners in dessen Besitze befindlich waren, nachdem der Meister bei seinen Lebzeiten verschiedene Manuskripte zur Durchsicht ausgeliehen, die ihm nicht mehr zurückgestellt worden waren. Es wird daher an alle Personen, welche Bruckner'sches Original=Manuscripte noch in Händen haben, und auch an jene, welche Copien nicht edierter Werke des Meisters im Besitze haben, die Aufforderung gerichtet, solche Original=Manuscripte und Copien behufs Ermöglichung einer vollständigen Zusammenstellung sämmtlicher Bruckner'scher Werke an den Testamentsexecutor, Wien, neunzehnter Bezirk, Gatterburggasse Nr. 19, gelangen zu lassen.“ (°).
Diese Meldung erscheint auch in der Linzer Zeitung auf S. 1182, die auch den morgigen Trauercommers erwähnt:
„ Tagesneuigkeiten.
Linz, 26. October.
[…]
* (Vom verstorbenen Componisten Professor Bruckner.) Der verstorbene Dr. Anton Bruckner hat testamentarisch bestimmt, daß die Manuscripte seiner Werke der Wiener Hofbibliothek einzuverleiben seien. Ein diesbezüglicher Aufruf des Testamentsvollstreckers Dr. Theodor Reisch, Hof= und Gerichtsadvocaten in Wien, in der „Neuen Musikalischen Presse“ besagt nun unter anderem Nachstehendes: Mit der Sammlung und Sichtung des musikalischen Nachlasses Meister Bruckners sind die Professoren Ferdinand Löwe und Joseph Schalk betraut worden und haben dieselben mit Zustimmung der Direction der Hofbibliothek, welcher die Original=Manuscripte der größeren Werke letztwillig testiert seien, bereits mit der Durchsicht der vorhandenen Manuscripte begonnen. Es hat sich nun herausgestellt, daß nicht sämmtliche Original=Manuscripte der Werke Bruckners in dessen Besitze befindlich waren, nachdem der Meister bei seinen Lebzeiten verschiedene Manuscripte zur Durchsicht ausgeliehen, die ihm nicht mehr zurückgestellt worden seien. Es wird daher an alle Personen, welche Bruckner'sche Original=Manuscripte noch in Händen haben, und auch an jene, welche Copien nicht edierter Werke des Meisters im Besitze haben, die Aufforderung gerichtet, solche Original=Manuscripte und Copien behufs Ermöglichung einer vollständigen Zusammenstellung sämmtlicher Bruckner'scher Werke an den Testamentsexecutor, Wien, neunzehnter Bezirk, Gatterburggasse Nr. 19, gelangen zu lassen. – Der Wiener akademische Gesangverein veranstaltet Mittwoch, 28. d., abends halb 9 Uhr, anläßlich des Ablebens seines Ehrenmitgliedes Dr. Anton Bruckner im Concertsaale des Etablissements Ronacher einen Trauercommers.“ (°°).
Das Rieder Wochenblatt meldet den Tod des Orgelbauers Karl Reppe [Karl Reppl?] und erwähnt, dass Bruckner Reppes Orgel in Attersee gespielt und gelobt habe: „
Local = Nachrichten .
[...]
Todesfall. Samstag den 24. d. M. starb Hier der bekannte Orgelbauer Herr Karl Reppe im 60. Lebensjahr. Der Verstorbene war ein tüchtiger Meister seines Faches und übte sein Geschäft bereits 29 Jahre am hiesigen Platze aus in Attersee stehend, von ihm gebaute Orgel wurde seinerzeit zweimal von dem jüngst verstorbenen Componisten Dr. Anton Bruckner gespielt und auch sehr gelobt. [...] [Signatur
:] Fr. CP “ (°°°).
„ Die Presse “ Nr. 296 kündigt auf S. 15 die 7. Symphonie für die Philharmischen Konzerte an [8.11.1896]:
„ Theater und Kunst
8. und 22. November, [... sechs weitere Termine ...], Mittags halb 1 Uhr, im großen Musikvereinssaale statt. Zur Aufführung wurden folgende Werke bestimmt: Bach: [... Beethoven, Berlioz, Borodine, Brahms . ..]; Bruckner: Symphonie Nr. 7, E-dur ; Cherubini [... Dvorak bis Weber ...] Kartenverkauf nur bei Berté ...]." (#).
Zitierhinweis:
Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 189610275, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-189610275letzte Änderung: Dez 12, 2024, 12:12