zurück 15.11.1923, Donnerstag ID: 192311155

Brief von Richard Heller an Max Auer:
     Zu der Abbildung in Auers Bruckner-Monographie auf S. 328, aus der Heller auf Betreiben der Familie Schrötter herausretuschiert worden war [17.7.1896, IKO 83a und IKO 83b].
[Vorgedruckter Briefkopf (links):
"DER VORSTAND DES SCHULHYGIENISCHEN INSTITUTES IN SALZBURG"
(rechts:)
"REGIERUNGSRAT DR. RICHARD HELLER LANDESSCHULARZT"]
"          15/XI 23
     Hochverehrter Herr!
Ich habe Ihre Brucknerbiographie mit grossem Interesse durchgesehen möchte mir aber gestatten – was speciell die letzte Lebenszeit des Meisters anbelangt – Ihnen meine Aufzeichnungen zu übersenden mit der Bitte die Correcturen in einer Neuauflage aufzunehmen. Bereits im Jahre 1902 habe ich mit Dir. Gollerich correspondirt und ihn [sic] meine Aufzeichnu[n]gen übersandt. In den späteren Jahren war er öfters bei mir – so auch kurz vor seinem Tode wobei ich ihn die letzte Unterschrift Bruckner's zur Reproduction lieh. Sehr merkwürdig habe ich es aber gefunden, dass auf dem Bilde wo Bruckner mit Kathi, seinen Bruder, Prof Schrötter und mir kurz vor seinem Tode von Fritz Ehrbar fotografiert wurde, ich wegretouchiert bin, wie man deutlich auf dem Bilde sehen kann, dessen viel grösseres Original auch in meinem Besitze ist. Es liegt ja endlich nichts daran ob meine Person auch darauf ist, aber es würde mich sehr interessieren ob Sie das Bild bereits mit der Retouche bekommen haben. Ausserdem soll es nicht Prof H von Schrötter sondern Leopold v. Sch heissen, denn der Sohn Hermann lebt noch [eine längere Passage unkenntlich gemacht, das Satzende später eingefügt] u. hat Bruck[ner] nie behandelt. D. Sorgo (nicht Sorger) behandelte Bruckner nur während der Zeit meines Urlaubes. In den letzten Wochen des Lebens war ich bei ihm. Sie müssen nicht glauben, dass dies Eitelkeit von mir ist, aber endlich und schliesslich soll doch eine derart wichtige Biographie einwandfrei sein. Da es eine R Gleichzeitig möchte ich Sie vielmals bitten, falls Sie wieder einmal nach Linz kommen H. Dr. Fürböck daran zu erinnern, dass er mir sicher versprach meine Fotografie Bruckner's mit seiner letzten Unterschrift zurückzusenden, die mir wie Sie sich leicht denken können ein kostbares Relikt ist.
     [unleserliche Grußformel]
                       DRHeller" (*).
[Auer schrieb am 20.11.1923 an Heller.]
 
In der Linzer Tages-Post Nr. 256 berichtet Franz Gräflinger (signiert "-ä-") von der Gedenkstein-Einweihung auf dem Grab von Bruckners Vater am 11.11.1923 (**).


Zitierhinweis:

Franz Scheder, Anton Bruckner Chronologie Datenbank, Eintrag Nr.: 192311155, URL: www.bruckner-online.at/ABCD-192311155
letzte Änderung: Mär 12, 2024, 8:08